Justin Bieber – Ist sein Image ethisch korrekt?
Ich höre sie schon. Meine Klassenkameraden die sich denken: Wie kann der Jan nur über so ein Thema bloggen? Justin Bieber. Sagt mir nur von Erzählungen her was, und wenn ich einen Song kenne, kann das nur Zufall sein. Das hört, bzw. hörte man, im Bezug auf Bieber nur zu oft. Aus der anderen Geschlechtsfrakation kahmen auch Sprüche wie: Wie kann man nur auf diesen Typen stehen, Kiddis.
Aber wie kommen alle zu diesem Schluss – wo sie sich ja alle mit dieser Perönlichkeit alles andere als auskennen. Für mich war es immer unerklärlich. Ich kam mit dem Sänger erstmals vor gefühlten fünf Jahren in Berührung. Es war jedoch wahrscheinlich Ende 2009 oder Anfang 2010. Damals sammelte ich PTZ auf Lockerz.com, einer damals in den USA aufstrebenden eCommerce Community. Man sammelte Punkte für die man, zumindest theoretisch, Prämien wie z.B. eine Nintendo Wii, Livestyle Uhren oder dergleichen erwerben konnte. Punkte verdiente man durch das Einloggen, das Beantworten einer Frage pro Tag oder eben das Ansehen von Videos. Natürlich ohne Bot 😉 – zumindest anfangs. Und zu dieser Zeit kam auch der Bieber-Trend in den USA auf. Ich würde einmal behaupten, dass zu dieser Zeit in Deutschland noch kaum jemand etwas mit dem Begriff Justin Bieber anfangen konnte.
Ich sah ab und an Musikvideos von dem aufstrebenden Teenie-Star. Bis zum heuten Tag kann ich nicht nachvollziehen, was die meisten an ihm so abweisend finden. Ich finde ihn, insbesondere in Bezug auf das Promotion durch Usher, gut dargestellt. In wiefern die Promotion ethisch vereinbar ist, werde ich im Laufe des Artikels ansprechen. Über das, als was er dargestellt wird, kann man bestimmt streiten. Manche finden Milchbubi den richtigen Begriff. Ich finde Lover den passenden Begriff für sein bisheriges Image. Damit soll nun jedoch Schluss sein! Mitbekommen habe ich diesen radikalen Imagewechsel vor einigen Tagen durch die Parodie von YTITI auf seinen neuen Song Boyfriend.
Dabei wurde mir auch bekannt, dass dieser Imagewehsel anscheinend auf längere Dauer angelegt ist, denn die Frisur wechselte er bereit letzes Jahr. Ich vermute, dass dieser Neuanstrich nötig wurde, da sowohl Biebers als auch seine bisherigen Fans altersmäßig heranwachsen. Er ist ja bekanntlich ein Teenie-Star. Dabei ist mir aber eher nebenbei etwas ganz anderes aufgefallen.
„2008 klickte Scooter Braun, ein US-amerikanischer Musikmanager, durch Zufall auf eines der YouTube-Videos von Justin Bieber. […] Da er von den Clips beeindruckt war, spürte er zunächst das Theater, in dem die Videos gedreht worden waren, und anschließend die Schule, die Bieber zur damaligen Zeit besuchte, auf. Schließlich konnte er Patricia Mallette, die Mutter des Sängers, kontaktieren. Diese sagte später in einem Interview, dass sie zunächst aufgrund Brauns jüdischer Religion besorgt war. Nachdem sie allerdings durch Gespräche mit den Kirchenvätern ihrer Heimatstadt Unterstützung erfahren hatte, erlaubte sie dem Musikmanager, den damals dreizehnjährigen Bieber nach Atlanta in Georgia fliegen zu lassen, um Demoaufnahmen zu machen.“ – Quelle: Wikipedia.org
Dies interpretiere ich in so, dass sowohl Scooter Braun (jüdische-) als auch die Familie Bieber (christliche) Wurzeln in die jeweilige Religion haben/hatten. Und meine ethische Bildung sagt mir, dass unehelicher Geschlechtsverkehr in jüdischen Glauben verboten ist, und auch im christlichen Glauben sehr lange nicht anerkannt war – auch wenn es in der Bibel nicht ganz klar definiert ist. Zugleich drückt man einem zu Beginn seiner professionellen Karriere 14-jährigen Jungen das Image des Lovers auf, der nur nach Mädchen strebt und zugleich sowohl in Texten, als auch in den Musikvideos, nicht gerade frei von sexuellem Interesse wirkt, bzw. wirken soll.
Ich denke nicht, dass Bieber in diesem Alter komplette Entscheidungsfreiheit über sein Image hatte. Wie man ebenfalls in der Wikipedia lesen kann war er bereits zuvor auf einigen, zumeist regionalen, Talentwettbewerben, auf denen seine Mutter ihn filmte. Viel mehr denke ich, dass die Produktionsfirma, und damit auch Scrooter Braun, und seine Mutter, ihn in diese fürs Marketing optimierte Rolle stecken.
Die Frage, die sich mir nun stellt: Ist es ethisch korrekt, einen 14-jährigen Jungen trotz einem wohl bestehendem Glauben, gegen dessen Regeln zu vermarkten?
Ich für meinen Teil komme zu dem Schluss, dass das nicht gerade korrekt ist – auch wenn ich, bekanntlich, nicht der gläubigste Mensch bin. Wenn sich ein Erwachsener entsprechend verkauft ist dieser – zumindest meist – im vollen Bewusstsein, was das für seine Zukunft bedeutet. Bei einem 14-jährigen Teenager denke ich, ist dem nicht so…
Bildquelle: Kerosene Photography unter CC BY 2.0
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Ich mag Justin Bieber nicht. Ich hör lieber Taio Cruz.
Er ist Gastmusiker bei #thatPower von will.i.am. Dieses Lied ist cool.