Man merkt, dass du fehlst, Steve Jobs.
Es ist nun ein Jahr und zwei Tage her, dass Steve Jobs von uns ging. Wie ich aus seiner Biografie von Walter Isacson erfuhr, war sein Gesundheitszustand bereits in den Monaten und Jahren zuvor ein dauerndes Auf und Ab. Trotzdem wollte Jobs seine Arbeit an Produkten von Apple jedoch um keinen Preis aufgeben. Es kam jedoch der Punkt, an dem es nicht mehr ging, und somit auch der Tag, an dem er sich von seinem Lebensmittelpunkt entfernen musste. Apple.
Doch obwohl er am 24. August 2011 als CEO zurücktrat und wenig später verstarb, ist das neue iPhone 5 noch immer von ihm beeinflusst. So berichtet die Business Week. Er war auch derjenige, der die Entwicklung von Apple Maps anstieß. Ob es in der Form, wie diese Anwendung nun existiert, unter Steve Jobs auf den Markt gekommen wäre, darf bezweifelt werden. Und dort sind wir am springenden Punkt:
Für mich macht(e) die Faszination“Apple“ die Vollkommenheit der Produkte aus. Es wirkt alles aus einem Guss (auch wenn ich das nicht unbedingt befürworte). Bei anderen Hersteller kommt das Produkt auf den Markt und man merkt oftmals im Nachhinein, dass hier, dort und da noch ein Fehler oder eine größere Ungereimtheiten ist. Solange dies die Software betrifft, sind lediglich nervende Updates nötig. Bei Mängel an der Hardware sieht das Ganze schon anders aus. Wenn wir uns das aktuelle iPhone 5 jedoch ansehen, kann man nicht von Vollkommenheit sprechen:
- Das Aluminiumgehäuse einiger iPhones hat ab Werk optische Mängel, die teilweise nicht gerade klein sind. Auf die Nachfrage eines Kunden äußerte der Marketing Chef von Apple die vertrauenswürdige Aussage, dass dies bei Aluminium eben so sei.
- Apple Maps könnte man teilweise als Desaster bezeichnen. Neben einigen Grafikfehlern sind die Karten teilweise falsch, bekannte Gebäude falsch oder gar nicht beschriftet und Routen in der Navigation werden falsch oder äußerst umständlich berechnet. Eine Sammlung von Fehlern bietet der Tumblr Blog The Amazing iOS 6 Maps (http://theamazingios6maps.tumblr.com/).
- Ein Teil der Kunden hat massive Probleme mit der W-LAN Verbindung, so dass es teilweise nicht möglich ist, eine Verbindung zum heimischen Netzwerk aufzubauen.
Hätte Jobs die fünfte Generation seines Lieblingsprojektes bis zum Ende betreuen können, denke ich, wäre dies nicht passiert. Maps wäre wahrscheinlich erst mit dem iPhone 6 erschienen. Für das Aluminiumgehäuse wäre, wie bei dem Glas für das erste iPhone, intensivst nach einen Stoff gesucht gesucht worden, der die genannten Probleme verhindert hätte und das W-LAN Problem wäre vielleicht vor der Veröffentlichung erkannt worden, da Jobs aus seinem Fehler mit dem Empfangsproblem beim iPhone 4 gelernt hätte.
Hier sind wir auch schon an dem Punkt angekommen, an dem der ein oder andere vielleicht sagt, dass es solche Probleme doch auch unter der Führung von Steve Jobs gegeben habe. Mir persönlich ist dabei lediglich das Problem bekannt, dass wenn man mit der linken Hand das iPhone 4 am Ohr hielt, dass dann der Empfang stark reduziert bis nicht mehr existent war. Der Grund hierfür war das Aluminiumband an den Seiten des Gehäuses, welches lediglich eine kleine Lücke hatte, worüber die Funksignale zum Empfänger/Sender im Smartphone vordringen konnten. Hielt man das Smartphone mit der linken Hand, so verdeckte man diese Lücke jedoch. Dieses Problem entstand, da Jobs dieses Aluminiumband möglichst ohne sichtbare Naht haben wollte. Die technische Abteilung wies ihn mehrmals auf das Problem hin, das er jedoch billigend in Kauf nahm. Somit kann man hierbei von einem geplanten Fehler sprechen.
Schlussendlich bleibt ein neues Produkt, welches nicht die Vollkommenheit aufweist, die ich – und wie ich denke auch viele andere – an Apple so schätzen. Zugleich laufen die Visionen einer Person, die die Medienbranche wohl erst dorthin brachte, wo sie heute steht, aus. Man merkt, dass Jobs einfach ein wichtiger Teil des Unternehmens, sowohl nach außen, als auch anscheinend im Innenleben Appels war, der seine Visionen verfolgte, wie es wohl kein Anderer bei Apple macht.
Ich denke, mann sollte trotzdem nicht um ihn trauern. Sowohl der Slogan Appels als auch ein Lebensmotto von Steve Jobs war „Think different“. Nein, ich denke, man könnte ihm aus heutiger Sicht sogar besser betiteln: „Be different“.
In diesem Sinne, lasst uns in diese Welt hinaus gehen und unsere Träume verwirklichen, denn wer weiß, wie lange jeder Einzelne von uns lebt und was nach dem Tod kommt. Steve ist uns in Letzerem bereites einen Schritt voraus.