Der Entstehungsweg eines Artikels in meinem Blog
Viele von uns lesen wahrscheinlich täglich oder mehrmals in der Woche Blogbeiträge über mehr oder weniger aktuelle Themen, zu denen man Informationen sucht. Oder eben auch ein News Stream, den man täglich abließt. Dabei machte ich mir bevor ich anfing aktiv zu bloggen kaum Gedanken wie ein Beitrag in einem Blog entsteht. Blogsystem auf, schreiben, veröffentlichen. Das klingt doch plausibel, oder? In einigen Blogs wird das wohl auch so sein. Ich spreche dabei von den Blogs, in denen mal ein Beitrag erschien – und dann nie wieder. Und von den Blogs, in denen einmal im Monat Beiträge erscheinen – und dafür gleich fünf auf einen Schlag.
In meinem Blog versuche ich hingegen eine Regelmäßigkeit in den Veröffentlichungen zu führen. Dienstags oder mittwochs ein Tutorial und samstags oder sonntags ein Beitrag mit Projekten, Bildern, Privatem oder was einem sonst noch durch den Kopf geht. Dazu ab und zu ein Beitrag zu tagesaktuelle Themen, der als dritter Beitrag irgendwann zwischendrin rauskommt. In den vergangenen Monaten musste ich jedoch merken, dass dies nicht immer klappt, denn Real Life hat natürlich Vorrang und es gab Zeiten, in denen einfach keine Zeit oder Energie mehr fürs Schreiben da war – wenn das Lernen gegen 20 oder 21 Uhr erst ein Ende fand.
So fing ich in den vergangenen Monaten seit Februar immer mehr an vorzuschreiben – zu Themen, die keine Tagesaktualität haben. Doch neben dieser Planung der Veröffentlichungen passiert noch einiges, bis ein Beitrag veröffentlicht wird.
Zunächst gilt es ein Thema zu finden, über das man schreiben möchte. Dabei ist es wie so häufig mit der Kreativität, dass man keine Ideen hat, wenn mal Zeit zum Schreiben wäre und gleichzeitig einem die besten Ideen kommen, wenn es am ungünstigsten ist. So habe ich begonnen auf jedem meiner Geräte, sei es das Smartphone, das Tablet, das Notebook oder der Tower PC sowohl WordPress in irgendeiner Form, als auch einen guten Texteditor einzurichten damit ich jederzeit, wenn eine Idee durch meinen Kopf schwirrt, eines der Geräte zur Hand nehmen und sie mir grob notieren kann.
Wenn dann mal wieder Zeit ist, überlege ich zunächst bei jedem Thema noch einmal, ob es mir noch immer sinnvoll erscheint. Falls diese Überlegung positiv ausfällt, googel ich nach dem Thema und schaue, wie viele Beiträge es schon zu der Thematik gibt. Wenn ich mehr als ein bis zwei gleiche oder sehr ähnliche Beiträge finde, überlege ich mir erneut, ob ich über dieses Thema überhaupt noch schreiben soll. Natürlich gibt es das letztere Problem nur, wenn es ein Beitrag ist, der nichts persönliches oder eigene Projekte behandelt.
Nachdem nun klar ist was geschrieben wird gehts nicht direkt zum Schreiben. Denn zuvor wird erst einmal zu der zu behandelnden Thematik recherchiert und z.B. bei Tutorials so lange ‚rumprobiert, bis alles läuft. Erst dann wird der Beitrag geschrieben. Im Übrigen: Zu diesem Zeitpunkt steht nicht selten der Titel des Beitrages noch nicht fest. Beispielsweise bekam dieser Artikel zunächst den Titel Entstehung von Artikel im Blog, bevor er seinen Titel, der nun über ihm steht, bekam.
Ist der Artikel geschrieben, wird aber noch längst nicht der Veröffentlichen oder Planen-Button gedrückt. Meist korrigiere ich, ein paar Stunden nach dem ich den Beitrag geschrieben habe, diesen auf Rechtschreibung, Grammatik und insbesondere Inhalt noch einmal durch. Bei längeren Artikeln gebe ich mir häufig auch einen Tag Zeit, bevor ich mir den Artikel zur Korrektur vornehme, denn ansonsten ist der Text noch im Kopf und viele Fehler werden überlesen.
Letzteres wird, wenn ich mir nicht genug Zeit gebe, auch häufig an der nächsten Stelle bemerkt. In letzter Zeit korrigiert mir Elias aus meiner Parallelklasse die Beiträge. Und manchmal korrigiert auch mein Vater mit, der zu Beginn dieses Blogs alles korrigierte. Elias korrigiert zunächst mittels der Online-Ausgabe des Dudens und danach auch noch mit Menschenverstand. Dabei kommen nicht selten lustige Vertippter oder Sätze, die so überhaupt keine Sinn machen zum Vorschein, die ich einfach im Schreiben überlesen habe.
Und wer jetzt denkt der Beitrag sei fertig… Nope. Meist binde ich jetzt noch die medialen Inhalte wie Bilder oder Videos ein – sofern sich der Beitrag nicht gerade um ein Video einer dritten Person dreht, das ich natürlich zu Beginn einbinde. Wieso ich es so spät einbinde, hat einen ganz pragmatischen Grund: DSL 6.000 hat keinen ganz so schnellen Upstream und wenn ich mal 20 Bilder in voller Auflösung auf Flickr schiebe oder ein Video hochlade, kann das schon ein Stündchen dauern.
So. Thema, für gut befunden, Beitrag geschrieben, korrigiert und Medien eingebunden. Fehlt noch was? Zur Veröffentlichung nicht. Damit ist es nun an der Zeit den Artikel, den ich inzwischen, wenn es zeitlich rausgeht, ein bis zwei Wochen vor seiner Veröffentlichung schrieb, für seine Veröffentlichung zu planen.
Einige Tage später, wenn der Artikel online ist kommen dann, zumindest bei Anleitungen, noch ein paar Kommentare rein, die ich versuche alle zu bearbeiten. Der Eine hat eine Frage, der Andere hat einen Fehler gefunden und der Dritte bringt einen Verbesserungsvorschlag. Der Artikel wird entsprechend noch ein wenig überarbeitet bis er, meist erst ein bis zwei Wochen nach seiner ursprünglichen Veröffentlichung, seine Endfassung erhalten hat in der ihn, zumindest bei den Tutorials, die meisten lesen werden.
Das ist er also, der Weg eines Artikels in meinem Blog. Bei manchen Artikeln sitze ich Stunde um Stunde dran und am Ende lesen ihn vielleicht dreißig Leute im Monat. Bei den meisten Artikeln, in die ich viel Zeit investiere ist das so und die Produktionen die in einer Stunde fertig sind, sind bei mir nicht selten wesentlich höher frequentiert. Aber das hält mich auch in Zukunft nicht davon ab Beiträge wie diesen zu schreiben, bei dem die meisten Leser diese Zeile nicht erreichen werden. Du aber anscheinend schon 😉
Bildquelle: Write In Journal von Walt Stoneburner veröffentlicht unter CC BY Lizenz
3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Hallo Jan, ich verfolge deinen Blog schon seid ein paar Monaten und bin insbesondere an deinen „Rasperry PI“-Artikeln sehr interessiert. Dieser Artikel wirkt auf mich wie ein „kleiner“ Hilfeschrei. Verstehe mich bitte jetzt nicht falsch. Ich kann mich durchaus in deine Lage versetzen und nachvollziehen welcher Aufwand hinter den Artikel steckt,dennoch wirkt insbesondere der Artikel auf mich,als würdest du darüber nachdenken, den Blog einzustellen, weil er vlt nicht den Erfolg erzielt wie du ihn dir erhofft hast.
Ich kann dir nur sagen, mache das bitte nicht und schreibe weiter solche großartigen Artikel wie du es bereits gemacht hast,denn irgendwann wirst du merken das sich die Arbeit gelohnt hat 😉 .
Danke! Mache weiter so!
Hi Benny,
da scheinst du wohl etwas in den Beitrag reininterpretiert zu haben, denn ein Hilfeschrei o.ä. sollte das nicht sein. Ich wollte einfach mal darüber schreiben was dahinter steckt, denn auch ich – welch ein Wunder – lese Tag ein, Tag aus, Blogbeiträge und das bestimmt nicht wenig. Jedoch ist einem dabei, zumindest mir bis ich hier anfing zu schreiben, nicht klar, wie viel Mühe und Herzblut dahinter steckt. Bei Blogs die über tagesaktuelle Themen kurz berichten läuft das bestimmt mit etwas weniger Aufwand, da die Beiträge auch nicht selten nur auf aktuelle Themen hinweisen sollen, und sie bekommen kurzzeitig mehr Klicks dafür. Ob es sich lohnt, denke ich, muss jeder für sich Entscheiden.
Ich für meinem Blog kann sagen. Ja, es lohnt mich sogar in mehrerlei Hinsicht. Zum einen freue ich mich natürlich darüber, wenn Leute meine Beiträge lesen und es werden immer mehr (z.B. gestern rund 350 eindeutige Besucher). Doch ich blogge nicht primär um schönen Zahlen zu erreichen, sondern weil es mir einfach Spaß macht meine Gedanken in Wort zu fassen und zu sehen, dass es dem Einen oder Anderen da draußen etwas bringt bzw. ihn zum Nachdenken anregt – wie wohl auch dich 😉 Ein Weiterer positiver Effekt der sich in den bald zwei Jahren des Bloggens einstellte: Meine Rechtschreibung und Fähigkeit Inhalte in Schriftsprache auszudrücken hat sich – so zumindest meiner Beobachtung nach – nicht unwesentlich verbessert. Was auch in der Schule eine nicht unbeträchtliche Hilfe sein kann, da ich inzwischen einfach schreiben kann ohne groß darüber nachzudenken wie, und dabei kommt ansehnliches Ergebnis raus. Was auch nicht unerwähnt bleiben sollte, sind die vereinzelte, zeitweiligen, wirklich netten Kontakte die ich im vergangenen Jahr über den Blog zustande kamen.
In diesem Sinne: Keine Bange, so schnell werde ich damit nicht aufhören. Und wenn ich in naher Zukunft etwas weniger bloggen sollte (arbeite schon dran, dass dem nicht so sein wird), dann nur, weil ich Aufwändigeres als einen Blog in Planung habe 😉
Jan
Hallo Jan,
da scheine ich echt was missverstanden zu haben. Aber erstmal bin ich froh,dass meine Vermutung nicht zutreffen ist 😉
Desweiteren bin ich froh zu hören, das du selbst persönliche Erfolge mit dem Blog erzielt hast. In diesem Sinne – Mache weiter so 😉
Benny