Mac vs. Windows: Meine ersten Erfahrungen
Vor drei Wochen am Samstag war es endlich so weit. Mein Apple MacBook Pro kam mit der Post an. Konkret kaufte ich mir ein gebrauchtes Apple MacBook Pro MD103D/A, welches eine 15,4″ Bildschirmdiagonale hat, im Juni 2012 erschien und die letzte Generation None-Retina MacBook Pros darstellen dürfte. Dazu baute ich noch 8GB RAM, anstatt den voreingebauten 4GB, ein. Wieso nicht einen Retina und neuen MacBook? Ganz einfach: Mir war der Spaß zu teuer und für meine Zwecke reicht das erworbene Gerät völlig aus.
Genauer gesagt wollte ich einfach einmal in die Welt von Mac reinsehen. Aufgrund meines Server und des Raspberry Pis kenne ich mich inzwischen in der Linux-Welt ganz gut aus und mit Windows bin ich groß geworden. Jedoch entsprach meine praktische Erfahrung mit Mac bislang gleich Null. Zugleich arbeite ich mich momentan in den Bereich der Videobearbeitung ein, was bekanntlicher weise zum Kreativbereich am Computer gehört, wo der Mac die wohl beste Wahl als Betriebssystem ist.
So startete ich in die Welt von Mac. Mit dem Wissen, dass es auf UNIX basiert – genau so wie auch Linux. Durch den Umstand, dass ich mich in Linuxsystemen ja recht gut auskenne, begriff ich die technische Struktur des Macs recht schnell. Was jedoch einiges an Zeit kostete, war die Tatsache, dass alle Programme, die ich unter Windows nutze, im Appstore nicht aufzufinden waren. Nicht einmal TeamViewer, welches inzwischen ja auch kein kleiner Player am Markt mehr ist. Jedoch verstand ich nach einiger Zeit, dass im Appstore der größte Teil der Programme ausschließlich für den Mac verfügbar sind und meist teuer verkauft werden. Die Programme, die für verschiedene Betriebssysteme und das zu einem angemessenen Preis oder gar kostenlos verfügbar sind, findet man nicht im Appstore, sondern auf den Webseiten der Hersteller.
So arbeitete ich meine Programme vom Windows Rechner Stück für Stück ab und musste nicht selten nach Alternativen für den Mac suchen. Nachdem alle Programme installiert waren, bestückte ich den Macbook noch mit meinen eigenen Daten. So beschloss ich beispielsweise meine komplette Fotoverwaltung in Lightroom auf den Mac zu verschieden, da ich dadurch auch mobil arbeiten kann.
Was bis heute für mich ein wenig gewöhnungsbedürftig ist, ist die Maximieren und Schließen Funktion über die bunten Buttons links oben, da diese unter Mac wohl keine fest definierte Funktion erfüllen, sondern bei jedem Programm irgendwie etwas Anderes bewirken. Beispielsweise schließt man dadurch in Chrome alle Tabs und in Skype wird dieses sinnvoll minimiert. Was jedoch bzgl. der Fensterverwaltung wirklich meine Begeisterung weckte ist die Fullscreen Funkion, die von vielen Programmen unterstütz wird, als auch Mission Control. Letzteres vermisse in unter Windows inzwischen wirklich sehr.
Ein weiteres Problem, welches sich während der ersten Tage rauskristallisierte, war die Tastatur. Konkret die von Vielen sehr geschätzte Funktion, dass Capslock die Zahlen als auch Punkt, Kommata und Bindestrich nicht verändert. Jedoch habe ich, wie schon an anderer Stelle hier im Blog schon einmal erwähnt, ein kleines Handicap, wodurch nur mit einer Hand und somit mit Capslock tippen kann. Durch das Mac-Tastatur-Layout war es insbesondere beim Programmieren, bei dem man häufig Sonderzeichen benötigt, äußerst umständlich und zeitraubend zu tippen. Genau so auch die Tatsache, dass z.B. das @-Zeichen eine andere Tastenkombination als unter Windows oder Linux hat, sodass der Wechsel zwischen Windows-Desktop und MacBook sich als wenig Komfortabel erwies. So setzte ich mich etwas mit der Materie auseinander und schrieb schließlich ein eigenes Keylayout, das stark an das von Windows angelehnt ist. Lediglich die Funktionen der obersten und untersten Tastenreihe blieben unverändert. Das Keylayout werde ich in einem anderen Beitrag auch noch veröffentlichen.
Soweit zu meinen ersten Erfahrungen in der Welt von Mac. Rundum bin ich zufrieden und von mancher Funktionalität begeistert. Man merkt bei Mac einfach, dass sehr viel Liebe im Detail steckt. Und das nicht nur bei der Software, sondern auch bei der Hardware wie z.B. beim magnetischen Netzteil das sich bei vollständig geladenem Gerät selbstständig abschaltet.
Ob ich nun ein Apple Fanboy werde? Diese Frage kann ich getrost mit Nein beantworten. Dazu ist zu wissen, dass ich das geschlossene System iOS von Apple kritisiere und dadurch bspw. in der Schule als Anti-Apple Kerl bekannt bin. Jedoch wird dabei leider nur selten die inhaltliche Substanz meiner Kritik beachtet, denn sowohl die Philosophie, die hinter den Produkten steht als auch die Produkte selbst finde ich toll. Lediglich die Geschlossenheit nicht, welche aber im Gewissen Maße in der Philosophie von Apple sein muss, damit alles so funktioniert wie es funktioniert. Die eigentliche Frage ist, wie weit die Geschlossenheit eines Systems gehen darf. Zugegebener weise habe ich mir Mac auch ein wenig geschlossener vorgestellt, doch wenn man technisch etwas Wissen und Interesse mitbringt, erscheint mir Mac doch relativ offen. Offener als erwartet.
4 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
[…] diesen Jahres kaufte ich mir ein Apple Macbook Pro. Wie ich in einem Artikel über meine ersten Eindrücke des Mac OS X Betriebssystems bereits erzählte, war in meinem Umfeld, als ich mit einen Macbook um die Ecke kam, ein gewisses […]
Im Endeffekt kann man beide System schwer vergleichen.
Auf WIndows läuft einfach alles und es ist ein Industriestandard. Apple wirbt mit einer leichten Oberfläche ich persönlich finde Windows 8 um einiges effizienter als Mac OS X.
Ebenfalls gibt es keinen Vorteil in der Hardware mehr wie seinerzeit durch die Power GX CPUs von IBM. Normale Intel Standardkost ist verbaut und das zu einem überteuerten Preis wie ich finde. Upgrademöglichkeiten kosten ein Vermögen das System ist einfach unflexibel geschlossen und star.
Überleg mal warum die meisten sich ein Mac Book kaufen und dann erst Windows raufspielen?
Ich wage deine letzte Aussage zu bezweifeln, dass viele, die sich ein MacBook gekauft haben, auf diesem Windows als Primärsystem installieren… das wäre ein Unsinn per Definition.
Ich bin im IT Umfeld beruflich tätig habe pro Monat ein bis zwei MACS wo das was ich gesagt habe Usus ist.
Auch wenn ich selbst dabei nur den Kopf schütteln kann…..