Raspberry Pi: Composite/FBAS Einstellungen
Vor ein paar Tagen schrieb mich Ulrich an, der seinen alten Fernseher mittels Composite/FBAS an seinen Raspberry Pi als Ausgabe des Bildes anschließen wollte. Jedoch bekam er nur Schwarz-Weiß Bilder vom Raspberry Pi geliefert, was mich dazu brachte; mich mit den Einstellungsmöglichkeiten zu beschäftigen, welche ich im Folgenden erläutern werde (lediglich diese, die man meines Erachtens nach häufig benötigt; vollständige Liste siehe Quelle). Alle der folgenden Einstellungen müssen in /boot/config.txt
eingetragen werden und werden nach einem Reboot des Raspberry Pis umgesetzt.
Voraussetzung: Raspbian oder vergleichbare Distribution installiert
TV Mode
Für analoge Fernseher gibt es verschiedene Übertragungsstandards. Der Raspberry Pi unterstützt mit Raspbian NTSC, NTSC-J (japanische Version von NTSC), PAL und PAL-N/PAL-CN (525 Zeilen und 29,97 Bildern pro Sekunde; brasilianische Version). In Europa am weitesten verbreitet ist der PAL-Standard. Den für dich richtigen Modus kannst du mittels des Parameters sdtv_mode einstellen.
sdtv_mode = 0 # NTSC
sdtv_mode = 1 # NTSC-J
sdtv_mode = 2 # PAL
sdtv_mode = 3 # PAL-N/PAL-CN
Colorburst
Colorburst ist, wenn ich es richtig verstanden habe, ein Verfahren in dem die Farben des Videosignals nicht direkt an das Ausgabegerät gesendet werden, sondern von diesem erst dekodiert werden müssen, um ausgegeben werden zu können. Auf gut Deutsch: Wenn der Fernseher dieses Verfahren nicht unterstützt, kommt das Bild in Schwarz-Weiß an. Bei dieser Einstellung ist 0 wirklich aktiviert und 1 Deaktiviert.
sdtv_disable_colourburst = 0 # Colorburst enabled
sdtv_disable_colourburst = 1 # Colorburst disabled
Bildformat
Manchmal kommt es auch dazu, dass der Raspberry Pi das Bildsignal in einem falschen Seitenverhältnis sendet. Man kann bei dem Composite-/FBAS-Ausgang zwischen 4:3, 16:9 und 14:9 (in Europa wenig verbreitet) wählen.
sdtv_aspect = 1 # 4:3 Format
sdtv_aspect = 2 # 14:9 Format
sdtv_aspect = 3 # 16:9 Format
Bildausgabe drehen
Auch, jedoch recht selten, kann es vorkommen, dass das Bild z.B. auf dem Kopf ausgegeben wird. Hierbei kann man die Ausgabe seitens des Raspberry Pis drehen.
display_rotate = 0 # no rotation
display_rotate = 1 # 90 degrees
display_rotate = 2 # 180 degrees
display_rotate = 3 # 270 degrees
Dies sollten alle grundlegenden Einstellungen sein, die man für den Composite-/FBAS-Ausgang beim Raspberry Pi bzw. Raspbian einstellen kann. Weitere Einstellungsmöglichkeiten, auch im Bezug auf den HDMI-Ausgang, der ja hier nicht das Thema sein soll, findet ihr in der Quelle.
20 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
.. und doch erschieneinTeil des Bildes im nicht sichtbaren Bereich des Randes.
Abhilfe: Cursor in die linke obere Ecke – dann in Richtung Bildmitte ziehen – es wird eine Markierung sichtbar, die man nun an den aktuellen Bildrand plazieren kann. Das gleiche kann man dann in der unteren rechten Ecke tun.
Nun kann man den gesamten Bildinhalt sehen 😉
Ich denke, das kommt auch auf den Display an…
[…] https://jankarres.de/2013/01/raspberry-pi-composite-fbas-einstellungen/ […]
Erst einmal danke für die nützlichen Infos. Ich habe leider immer noch das Problem, dass ich meinen Raspi an einen alten CRT-TV über Composite anschließe, auch ein buntes Bild bekomme, aber die Auflösung scheinbar nicht passt (auch Ulrichs Hinweis half nicht, weder wenn ich „blind“ nach links oben noch rechts gehe, gibt es irgend etwas, dass ich in die Bildmitte ziehen könnte).
Trotz sdtv_aspect = 1 (4:3) und sdtv_mode = 2 (PAL) ist der Rand des Bilds nicht sichtbar, da offenbar letzteres (PAL) nicht übernommen wird. Wenn ich /opt/vc/bin/tvservice -s eingebe, bekomme ich nämlich als Output
state 0x40001 [NTSC 4:3], 720×480 @ 60.00Hz, interlaced
Irgendwelche Ideen, was ich tun kann, um doch noch die Einstellung auf PAL zu ändern?
Konnte das Problem inzwischen selbst lösen. Ulrichs Hinweis sollte noch darum ergänzt werden, wo man diese Ecken findet, die angepasst werden müssen:
System -> Settings -> System -> Video output -> Video calibration
Ecken mit der Maus verschieben
und in der Mitte das Rechteck quadratisch ziehen
Quelle (auch vieler anderer, nützlicher Infos):
http://www.burgermeisters.de/knowhow/RaspberryPi/MediaCenterRaspBMC.htm
Danke, hat geklappt. Habe uralten PAL TV und Raspbmc. angschlossen mit dem gelben Chinch(?)S-Videokabel. Bild flackerte farbig oder war schwar weiß. Abhilfe: in der Sytem Configuration kann man Config werte eingeben, eben, die oben stehen. Neustart, alles läuft. um 2 werte ientzutragen, den strichpunkt setzen!
sdtv_mode = 2; sdtv_disable_colourburst =0 oder 1…hab beide optionen probiert, bis es passte. vielen, vielen Dank !
Bei mir kommt gar kein Signal am composite Ausgang raus wie kann ich den Ausgang aktivieren ?
Meines Wissens nach kann man diesen per Software nicht deaktivieren. Daher hätte ich nur folgende drei Ideen:
Bei mir kam erst ein Signal am Composite raus, als ich ohne angeschlossenem HDMI-Kabel neu gestartet habe.
4. Es sei hier erwähnt das auch die Möglichkeit besteht das das Audio-Video-Kabel zwar für Raspberry Pi ausgelegt/verkauft wird, jedoch der composite Ausgang falsch belegt ist, somit kommt das Video Signal nicht am GELBE Ausgang sondern am ROTEN Ausgang an.
(http://www.raspberrypi-spy.co.uk/2014/07/raspberry-pi-model-b-3-5mm-audiovideo-jack/)
Danke! 🙂
Bei mir waren offenbar auch nur die Pole am Composite Stecker vertauscht: Rot = Video Output.
Jetzt läuft’s…
RasPi-Zeitmaschine:
Alte Serien am alten TV:::
https://www.youtube.com/watch?v=u8ITpk-6vVg&list=TLPQMjIxMDIwMjG6qxFS5E9MvQ&index=2
du musst noch hdmi_ignore_hotplug=1 eingeben und hdmi_force_hotplug=1 auf 0 ändern
Hi,
ich musste vor kurzen mein Raspbmc neu installieren und habe danach in der config.txt sdtv_mode=2 und sdtv_aspect=1 eingetragen. Vor der Neuinstallation lief alles, danach nix mehr 🙁 Wenn ich meinen PI starte schaltet er immer zwischen dem Testbild (bunt) und dem AV-BlueScreen hin und her… Ich habe auch schon mal eine andere SD-Karte ausprobiert, ohne Erfolg 🙁 kannst du mal auf einer anderen Karte eine Neuinstallation machen und probieren, ob es bei dir auch nicht funktioniert? Danke!
Ich habe keinen FBAS Display mehr weshalb es leider nicht testen kann…
Hallo, ich benutze Raspbmc auf einem alten Röhrenfernseher.
Jetzt habe ich das Problem, dass das Bild nur in schwarz/weiß übertragen wird.
Ich habe die Variante mit dem colourburst schon ausprobiert aber ich weiß auch nicht, ob ich den Befehl wohl an die richtige Stelle eingetragen hab.
Auf eine Antwort würde ich mich freuen. Danke!
Das Tutorial ist für „Raspbian oder vergleichbare Distribution“ geschrieben. Mit Raspbmc habe ich leider zu wenig Erfahrung als das ich dir sinnvoll helfen könnte.
Ok…Schade aber trotzdem danke!
SD_TV auf „2“ schalten für PAL. Das PAL System hält alles was per SECAM oder NTSC rein kommt für einen Riesenfehler und korrigiert die Farben auf „0“.
Disable Colour Bust natürlich auf „0“, nur so ist der Farbhilfsträger der die Farbinformationen enthält an.
Bei modernen Fernsehern prüfen ob es Farbeinstellungen im Menü gibt. S-Video (bzw. S-VHS) verlangt eine zweite Leitung für Farbsignale, die hat der Raspberry nicht. Hier hilft ein HDMI nach S-Video konverter, kriegt man für schon für unter €15. Oder halt umschalten auf CVBS (bzw. FBAS).
Hallo.
Habe alles der Anleitung gemäß gemacht aber habe trotzdem ein paar Probleme.
1. Das Bild wird „etwas leicht reingezoomt“ dargestellt.
2. Das Bild ist ziemlich unscharf.
3. Die Farben erscheinen blass.
Ich benutze einen CRT Fernseher aus dem Jahr 2000. Wie könnte ich die genannten Probleme beheben. Danke!
-Lukas3008
Mit „Colorburst“ ist der Farbträger gemeint. Fernsehen war ursprünglich rein Schwarz/Weiß. Übertragen wurden Synchronimpulse und analog die Helligkeit des Elektronenstrahls. Je höher der Pegel des Helligkeitssignals, desto dunkler der Strahl. So erscheinen Störimpulse (z.B. Moped-zündung) als unauffällige kleine schwarze Löcher im Bild statt helle weiße „Blips“. Das Videosignal auf SCART oder RCA (Chinch) ist invertiert, hier bedeutet hohe SPannung hell, niedrige Spannung dunkel. Das SIgnal am Steuergitter in einer Bildröhre (Wehneltzylinder) ist nach wie vor viel SPannung = dunkel. Wichtig zu wissen wenn man Vollröhrenfernseher (Also mit ohne Transistoren) per Raspberry zum Smart-TV umbauen will.
Als später Farbe eingeführt werden sollte gab es nur einen Weg das so zu machen, dass alle alten S/W Fernseher auch weiterhin funktionieren. Und zwar mit dem „Colorburst“. Dieser sogenannte Farbhilfsträger ist ein hochfrequentes Signal das dem eigentlichen Videosignal überlagert wird. Das enthält über seine Amplitude und Phasenlage (nicht Frequenz!) zwei weitere Informationen um aus dem Helligkeitssignal ein RGB Farbsignal zu machen.
Das Problem daran ist, dass wenn die Helligkeit sich zu schnell ändert (harte Kanten im Bild) kann der Fernseher nicht unterscheiden ob diese hohe Frequenz der Änderung jetzt Helligkeitsinfo ist oder Farbinfo. Deswegen Flackern graue Nadelstreifenanzüge im Farbfernsehen bunt.
Das bedeutet für den Raspberry, dass feiner Text auch farbig flackert und vor allem die Kanten des Textes nicht scharf sein können. Daher muß der Text riesig sein um lesbar zu sein. Alle Heimcomputer die an normale Fernseher angeschlossen wurden (C64, Apple-II, Dragon32,…) benutzten nur 40 Zeichen pro Zeile (Maximal, VC-20 sogar weniger!).
Möchte man also eine höhere Auflösung, theoretisch schafft ein Fernseher ja fast 720×576, dann kann man das Farbsystem abschalten (Disable Colorburst = 1), der Farbfernseher schaltet in S/W Modus um und er interpretiert alles als Helligkeitsschwankungen. So kann man dann sehr feinen Text darstellen, allerdings nur in Graustufen.
Möchte man feinen Text in Farbe, so geht das nur über HDMI mit einem S-Video Konverter. Hier werden dann Farbe und Helligkeit getrennt zum Fernseher übertragen. Noch besser ist RGB, falls der Fernseher das unterstützt. Viele Fernseher der 1990er Jahre können kein RGB weil die Blauleitung des SCART Anschlusses hier für Chroma des S-Video Standards verwendet wird. Damals dachte man halt, dass S-VHS die Zukunft ist…