Raspberry Pi: Compute Module für Entwickler vorgestellt
Im April 2014 stellte die Raspberry Pi Foundation das Raspberry Pi Compute Module vor. Dabei handelt es sich um ein neues Produkt, das technisch vom Prozessor, der Grafikeinheit und dem RAM gleichwertig mit dem Raspberry Pi Model B (Rev 2.0) ist. Anstelle eines SD-Karten Slots ist ein 4Gbyte eMMC Flashchip auf der Platine verbaut. Von der Größe ist das neue Modell jedoch wesentlich kleiner als die bisherigen Raspberry Pis, da es auf die Größe eines DDR2-SODIMM Speicherriegels zusammengeschrumpft wurde. Folglich hat das Compute Module keinen USB-, Ethernet-, HDMI-, FBAS- und 3,5mm Klinke-Anschluss. Stattdessen wird die Verbindung zur Außenwelt durch die für Speicherriegel typischen Pins hergestellt.
Zum Betreiben des neuen Modells ist ein IO Board (Trägerplatine; auch als Breakout Boards bezeichnet) nötig. Auf der, von der Raspberry Pi Foundation angekündigten Trägerplatine für diese Raspberry Pi Version sind ein HDMI, LAN, USB-2.0, Micro-USB-2.0 Anschluss sowie zwei GPIO-Anschlussleisten mit insgesamt 200 Pins und Micro–USB Anschluss für den Stromanschluss verbaut. Zusätzlich verfügt das Board über zwei DSI-Display-Ports und zwei CSI-Camera-Anschlüsse.
Das Raspberry Pi Compute Module mit dem IO Board soll ab Juni 2014 bei den offiziellen Distributoren RS und Farnell/Element14 erhältlich sein. Dabei soll zunächst nur ein „Raspberry Pi Compute Module Development Kit“ mit Compute Module und IO Board verfügbar sein. Später lassen sich beide Teile dann auch einzeln erwerben. Preislich wird das Kit mit ca. 30 USD bei einer Abnahme von 100 Stück angegeben.
An wen richtet sich die neue Version des Raspberry Pis nun? Ganz klar an fortgeschrittene Entwickler, die den Raspberry Pi in diesem Formfaktor für den unauffälligen Einsatz im Produktivbetrieb nutzen möchten. Praktisch bedeutet das, dass der neue Raspberry Pi primär für kleine Firmen gedacht ist, die eigene Produkte in kleiner Stückzahl entwickeln, folglich keine eigenen Platinen herstellen lassen, und die Erfahrungen der Community rund um den Raspberry Pi nutzen möchten.
Nachdem ich mich in dem Gebiet ein wenig im Netz umgesehen hatte, stellte ich mir die Frage hinter dem Sinn des Produktes, denn solche Compute Modules bekommt man von anderen Herstellern mit gleicher Performance zu günstigeren Preisen. Daher würde für das Raspberry Pi Compute Module lediglich die Community und, je nach Entwicklungsgebiet, die weitestgehend verwendete Open Source Hardware mit den entsprechenden Treibern sprechen.
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Pssst, Jan:
FBAS nicht FABS … 😉
Ui ui ui, der Fehlerteufel hat den Weg mal wieder in dem Blog gefunden. Danke 🙂