Raspberry Pi: OpenELEC XBMC Media Center installieren
Neben dem Servereinsatz mit Debian oder Arch Linux bietet sich der Raspberry Pi auch als Low-Budget Media Center an. Damit stellt der Raspberry Pi eine gute Alternative zu teureren Media Center Lösungen wie von Apple oder Western Digital dar. Die Leistung des Mini-Computers ist zum Abspielen von Videos in Full-HD (1080p) ausreichend. Für diesen bietet sich das XBMC Media Center (kurz XBMC; früher XBox Media Center) als Oberfläche am besten an. Dieses gibt es in verschiedenen Distributionen, die für den Einsatz auf dem Raspberry Pi optimiert wurden. Wie man die XBMC Mediaplayer Distribution OpenELEC auf dem Raspberry Pi unter Windows, Linux und Mac OS X installiert, erkläre ich im Folgenden.
Zunächst müssen wir das OpenELEC Diskimage von dessen Webseite herunterladen. Zusätzlich wird für Windows der Win32 Disk Imager benötigt und unter Linux/Mac OS X sollten wir sicherstellen, dass das Programm dd im Terminal verfügbar ist. Das Diskimage wird in .gz heruntergeladen, welches wir noch entpacken müssen, da wir die .img Datei benötigen.
Wir müssen die SD-Karte, auf der OpenELEC installiert werden soll, einlegen und anschließend den Win32 Disk Imager öffnen. In dem Feld Image File müssen wir das heruntergeladene OpenELEC Image auswählen und bei Feld Device muss der Laufwerksbuchstabe der SD-Karte ausgewählt werden. Anschließend kann man über einen Klick auf Write die SD-Karte formatieren und darauf das OpenELEC Image schreiben lassen. Dabei sollte man sich sicher sein, dass man definitiv das richtige Laufwerk gewählt hat.
Mit Hilfe des Programms dd im Terminal können wir das Image auf die SD-Karte überspielen. Dazu gibt man folgenden Befehl in der Konsole ein, wobei man [IMG] durch den Pfad zum Image und [DEVICE] durch den Pfad zur SD-Karte ersetzt. Das Überspielen kann ein paar Minuten dauern, ohne dass eine weitere Ausgabe sichtbar ist.
dd bs=1M if=[IMG] of=[DEVICE]
Wir können nun die SD-Karte in den Raspberry Pi einlegen, diesen mit einem Bildschirm verbinden, ihn per Ethernet mit dem Router verbinden und eine Tastatur (optional auch Maus) per USB anstecken. Anschließend können wir ihn starten, indem wir ihn einfach an Strom anstecken.
Wenn OpenELEC fertig gebootet hat, begrüßt es uns mit eine Willkommensbildschirm in dem wir unsere Sprache auswählen sollten und anschließend auf Weiter klicken. Navigieren kann man gut mittels Tab, den Pfeiltasten und Enter. Anschließend werden die aktiven Netzwerke angezeigt. Hier sollte Wired für das Ethernet Kabel mit dem Status ready aufgelistet sein. Im darauf folgenden Schritt können wir falls gewünscht SSH aktivieren und das aktivierte Samba deaktivieren. Für die meisten sollte die Voreinstellung sinnvoll sein. Mit einem weiteren Klick auf Weiter kommen wir zum Abschluss der Einrichtung.
Wir befinden uns nun in der Hauptoberfläche von OpenELEC. Dort können wir das System unter System > Einstellungen unseren Wünschen entsprechend anpassen. Es ist ratsam, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen und die Einstellungen durch zu klicken, um ein bestmögliches Nutzererlebnis zu haben.
Damit ist OpenELEC fertig auf dem Raspberry Pi installiert und einsatzbereit. Die Oberfläche an sich sollte weitestgehend selbsterklärend sein.
Für den Fall, dass die Steuerung über eine Tastatur zu umständlich erscheinen sollte, gibt es für iOS die App Official XBMC Remote und für Android Yatse. Diese beiden Apps ermöglichen es, das Smartphone als Remote Controller für das Media Center zu verwenden. Wie man diese Anwendungen einrichten kann und erste Schritte zur Benutzung erkläre ich in dem Artikel Smartphone als XBMC Remote Controller (ab dem 03.07.2014 online).
27 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Ist es mit dieser Installation tatsächlich möglich 1080p ruckelfrei wiederzugeben? Im Netz finden sich dazu sehr widersprüchliche Informationen, scheint eher sehr auf das Video anzukommen. Allerdings kann es ja sein, dass die Leistung noch mit der Software gereift ist. Wäre über eine Aussage zum aktuellen Stand dankbar!
Es kommt natürlich darauf an wie das Video kodiert ist. In vielen Fällen sollte aber die Leistung mit diesem Setup ausreichen sein.
cool, auf der homepage steht das man openelec auf dessen seite runterladen soll. da sind mehrere? welches???
Sind’s MPEG-4-Dateien, klappt’s gut, dafür bringt der RasPi optimierte Hardware mit.
MPEG-4 ist nur ein Container. Darin können sich verschiedene Videodekodierung wie H.263 stecken.
Hallo, ich habe eine SD-Karte mit 8GB benutzt. Es wird ja wohl nur ein Teil der Karte genutzt. wie kann ich denn nun die gesamte Karte nutzen?
Gibt es in den Einstellungen dazu denn keinen Menüpunkt? Habe es gerade nicht installiert. Wenn Zeit ist sollte ich das im Tutorial jedoch auf jeden Fall noch beschreiben.
Huhu,
lese schon eine Weile deinen Blog und muss dir erstmal ein großes Lob aussprechen!
Habe eine konkrete Frage, auf die ich bisher nirgends eine Antwort finden konnte.
Hab meinen Pi schon seit längerem als Musikplayer im Betrieb, doch mit zahlreichen Distris gab es das gleiche Problem:
Nach ein paar Tagen/Wochen des problemlosen Betriebes reißt das HDMI-Signal einfach ab. Meine Anlage sucht dann danach, findet den Pi, aber nach ein paar Sekunden das gleiche Spiel. Hab schon in der config.txt rumgespielt und versch. Parameter geändert, aber ohne Erfolg. Wie kann man diesem Problem auf die Spur kommen?
Bei jedem „Klick“ mit Yatse verliert er mittlerweile die Verbindung. Bildschirm wird kurz schwarz, Analge sucht, dann ist das Bild wieder da. Die ganze Woche lief er ohne Probleme … sehr seltsam
Grüße
Waschoi
Habe da leider keine Idee woran es liegen könnte.
Hallo, ich habe das gleiche Problem und keine Lösung im Netz gefunden. Hast das Problem zwischenzeitlich behoben?
Ja! Es lag am Netzteil. Habe jetzt ein anderes, wahrscheinlich stärkeres
Ich habe OpenElec auch schon seit Monaten im Einsatz und mit dem Übertakten und einer USB Festplatte mit extra Strom funktioniert es einwandfrei. Man sollte noch den RSS Feed abstellen und einige kleinere Feinheiten. Aber dann läuft es unglaublich schnell. Ich bin voll und ganz zufrieden.
Hallo,
ich habe mir auch openelec auf meinem Raspberry installiert. Dabei verwende ich für die Steuerung auch die Android-App Yatse.
Manche meiner Filme (MKV) haben zwei Tonspuren – ich habe noch keine Möglichkeit gefunden, diese Tonspuren zu wechseln. Auch die (De-)Aktivierung von Untertiteln muss ja irgendwo möglich sein?
Drei Minuten googeln und ich habe diesen hilfreichen Foreneintrag gefunden 😉
Vielen Dank fuer diese Anleitung, die Installation der aktuellen OpenELEC Version 5.0.0 hat – nachdem ich mein persoenliches Layer 8 Problem geloest habe – wunderbar geklappt!
Servus Jan,
erstmal Danke für die Anleitung, funktionieren tut alles.
Ich wollte allerdings de Pi trotzdem am Switch hängen lassen und per WLAN vom TV draufzugreifen. Er liefert mir dann natürlich kein Bild sondern sagt nur, jo da ist ein Medienserver. Allerdings erkennt er dann die Festplatte nicht die am Pi hängt. Weißt wie man das umgehen kann? oder bleibt da nur die Wahl. Pi vom Switch ab und per HDMI an den Fernseher und dann WLAN Dongle an den Pi ?
Grüße
Mir klingt es so als würdest du den Raspberry Pi damit nicht als Media Center, sondern als Storage für einen Smart TV nutzen. Diesbezüglich würde ich mir den Artikel NAS Fileserver installieren ansehen.
Hallo Jan, finde es wirklich toll das du deine Erfahrung mit anderen teilst.
bin Neuling bezüglich Pi2 und wollte eigentlich OpenELEC als Media Center nutzen.
Deiner Anleitung habe ich step-by-step nachvollziehen können und diese Schritte haben auch ordentlich funktioniert (schritt 1 bis 3) – jedoch beim Step 4 (Wenn OpenELEC fertig gebootet hat…) hängt das ganze System, ich bekomme weder via comoste-video noch HDMI ein Bild (weder Beamer noch Monitor). Habe auch div SD-karten ausprobiert von 2GB bis hin zu 32GB-extreem. Hast du mir hier einen tip?
Hast du OpenELEC 5.0.1 oder neuer installiert? Ältere Versionen laufen auf dem Raspberry Pi 2 Model B nicht.
Habe die Version OpenELEC 5.0.8 installiert. Sind hier irgendwelche Komplikationen bekannt?
Eigenartig. Dies sollte meines Kenntnisstandes nach laufe. Anhand der Fehlerbeschreibung habe ich aber leider auch keine weitere konkrete Idee für dich…
Hallo Jan, nach diversen Recherchen habe ich festgestellt das die Ursache des Problem bei 7zip liegt. Dieses Programm hat die Datei nicht korrekt ent-zip-t.
[…] Jan Karres, […]
Vielen Dank, das wird probiert. :o)
Mhh ich bekomme die Fehlermeldung im Terminal: dd: bs: illegal numeric value
Obwohl der Befehl korrekt sein müsste:
sudo dd if=/Users/andreas/Downloads/OpenELEC-RPi2.arm-5.95.1.img of=/dev/disk2s2 bs=1M
Stell doch bitte das „bs=1M“ nicht ans Ende, sondern hinter das „dd“
sudo dd bs=1M if=/Users/andreas/Downloads/OpenELEC-RPi2.arm-5.95.1.img of=/dev/disk2s2
Habe leider das gleiche Problem wie werekorden, obwohl das „bs=1M“ hinter dem „dd“ steht:
xxx-MBP:~ hyper$ dd bs=1M if=/Users/xxx/Downloads/OpenELEC-RPi.arm-5.0.8.img of=/Volumes/OE
dd: bs: illegal numeric value
xxx-MBP:~ hyper$
Hat wer noch eine Idee?