Neues Modell: Raspberry Pi B+ veröffentlicht
Nach einem Leak durch einen Fehler bei Reichelt und spätestens nach der Möglichkeit, das neue Modell bei RS Online zu bestellen, war vergangenes Wochenende klar, dass uns ein neuer Raspberry Pi erwartet. Heute wurde das auf den Namen Raspberry Pi B+ hörende Modell offiziell von der Raspberry Pi Foundation angekündigt.
Das neue Modell hat nun vier anstatt bislang zwei USB-Ports und 40 anstatt bislang 26 GPIO Pins, wobei die ersten 26 Pins zur Wahrung der Kompatibilität von Zubehör dieselbe Funktion wie beim Raspberry Pi Type B Modell haben. Des Weiteren hat der neue Raspberry Pi für das Betriebssystem einen Steckplatz für eine microSD-Karte (bislang SD-Karte). Auffällig ist ebenfalls der fehlende FBAS/Composite Anschluss. Dieser wurde aufgrund von benötigtem Platz für die neuen Schnittstellen in die 3,5 mm Jack Buchse verlagert. Zusätzlich hat sich in Sachen Tonausgabe etwas getan: Anstatt der bislang mäßigen Tonausgabe wurde nun ein Schaltung verbaut, welche für eine höhere Qualität der Audiosignale sorgen soll.
Die CPU ist weiterhin ein 700 MHz ARM1176JZF-S Prozessor und auch die GPU bleibt mit einer VideoCore IV (Broadcom BCM2835-SoC) unverändert. Ebenfalls enthält das Modell weiterhin 512 MB RAM. Damit soll die Kompatibilität der vorhandenen Software sichergestellt werden.
Durch neue Schaltungstypen soll der bereits niedrige Stromverbrauch des Boards insgesamt nochmals gesunken sein. Laut der Raspberry Pi Foundation um 0,5 bis 1,0 Watt. Dies klingt für mich realistisch, da bspw. das leistungsstärkere Cubieboard2 eine etwa selbe Leistungsaufnahme wie das bisherige Raspberry Pi Type B Modell hat.
Damit hat das neue Raspberry Pi Modell nicht das vielfach gewünschte Gigabit LAN erhalten und auch der CPU, der vielen Bastlern inzwischen zu langsam ist, wurde nicht verbessert. Dies war jedoch bei einem neuen Modell auch zu erwarten, da die Raspberry Pi Foundation erst kürzlich ankündige, dass es in näherer Zukunft kein überarbeitetes Modell mit leistungsstärkeren Komponenten gäbe. Vielmehr ist das neue Modell die finale Fassung der ursprünglichen Raspberry Pi Generation und man möchte mit dem neuen Modell die Erfahrungswerte der vergangenen Jahre umsetzen.
Preislich ist der Raspberry Pi B+ mit 35 USD auf demselben Niveau wie der Raspberry Pi Type B angesetzt. Bei Farnell und RS Online ist das neue Modell bereits heute verfügbar. Andere Distributoren, auch in Deutschland, sollen im Laufe der kommenden Woche beliefert werden. Inzwischen gibt es den Raspberry Pi B+ auch bei Shops in Deutschland. So bietet Rasppishop.de diesen für 34,80€ inkl. Versand, Watterott electronic für 36,50€ inkl. Versand und Amazon für 33,97€ inkl. Versand an (Stand: 01. September 2014).
Im Folgenden noch einmal alle Spezifikationen im Vergleich zum Raspberry Pi Type B in der Übersicht:
Model B | Model B+ | |
Größe | 85,60 mm × 53,98 mm × 17 mm | |
---|---|---|
System-on-a-Chip (SoC) | Broadcom BCM2835 | |
CPU | ARM1176JZF-S (700 MHz) | |
GPU | Broadcom VideoCore IV (shared VRAM) | |
Arbeitsspeicher (SDRAM) | 512 MB (Rev 1.0 hatte 256 MB) | 512 MB |
USB 2.0 Anschlüsse | 2 | 4 |
Speicherkartenslot für Betriebssystem | SD | microSD |
Netzwerk | 10/100 MBit Ethernet-Controller | |
Bussysteme | 26 GPIO Pins, SPI, I²C, UART | 40 GPIO Pins, SPI, I²C, UART |
FBAS/Composite | Ja | Ja, in Kombination mit 3,5mm Jack |
Audioausgabe | Onboard 3,5 mm Klinken | |
Energieverbrauch | 5 V 500 mA, (2,5 Watt) | 5 V 2000 mA, (lt. Reichelt effektiv geringere Leistungsaufnahme) |
Stromquelle | 5 V Micro USB Anschluss | |
Betriebssystem (vorinstalliert) | – | |
Preis | 35 US-Dollar |
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
[…] Welcher Raspberry Pi eignet sich für was? Die erste Frage ist, welcher der Raspberry Pi Modelle sich für den Einstieg eignet. Wir beschränken uns auf das Model B und B+, da das Model A und Compute Module für speziellere Anwendungsfälle gedacht ist. Das Modell B ist das momentan klassische Model unter den Raspberry Pis, wofür es auch zahlreiche Erweiterungen gibt. Hingegen ist das Modell B+ eine neue Ausgabe des Raspberry Pis und bietet Verbesserungen im Detail. Insbesondere die vier anstatt zwei USB-Anschlüsse und die noch geringere Leistungsaufnahme ist interessant. Einen Artikel mit einem detaillierten Vergleich findet sich auch in diesem Blog. […]