Religion: Was mich zum Kirchenaustritt bewegte.
Ich war evangelisch getauft und machte die Konfirmation (lat. confirmatio für Befestigung oder Bekräftigung) mit, um einen Draht zu diesem Glauben zu finden, doch Anfang dieses Jahres machte ich einen Schritt, den ich bereits einige Monate aufschob und über dessen Hintergründe ich heute ein paar Worte zu metaphorischem Papier bringen möchte: Ich trat aus der Kirche aus.
Trotzdem wir in Mitteleuropa heute in einer weltlich geprägten Welt leben, hat die Kirche meiner Meinung nach noch immer eine tiefere Verankerung in unserer Gesellschaft als man im Alltag offensichtlich sieht. So ist der Austritt aus der Kirche im Bereich der Gemeindeverwaltung angesiedelt und auch das Eintreiben eines Teils der kirchlichen Finanzierung, der Kirchensteuer, findet über staatliche Stellen statt. Nicht außer Betracht gelassen werden sollte, dass viele soziale Einrichtungen von kirchlicher Seite getragen sind und es bis heute üblich ist, dass Mitarbeiter mittelfristig ein Mitglied einer entsprechenden christlichen Glaubensgemeinschaft zu sein haben.
Was bewegte mich zum Austritt?
Nach der Geburt entschieden sich meine Eltern sich dazu, mich Evangelisch zu taufen, doch trotzdem wir bis zu meinem 13. Lebensjahr auf dem Land wohnten und meine Eltern beide im Sozialbereich arbeiten, spielte der christliche Glaube bei uns eine untergeordnete Rolle. Ich hatte auch nie einen Draht zur Kirche. Worüber ich mir insbesondere in den vergangenen Jahren häufig Gedanken mache ist der Sinn dieses Lebens in unserer Welt. Mit der Konfirmation wird einem der christliche Glaube noch einmal näher gebracht, und damit auch der Sinn im christlichen Glauben, doch auch damals wie heute kann ich mich nur in geringen Teilen mit dem dort vermittelten Glauben identifizieren.
Wie einige von euch wissen habe ich eine körperliche Behinderung. Außerdem gehe ich seit 2008 an eine Schule auf der etwa fünfzig Prozent (Körper)Behinderte umherschwirren, wodurch man im Laufe der Jahre mit vielen verschiedenen Einschränkungen in Kontakt kommt. Für mich war nie eine Frage warum ich eben etwas anders bin, welchen vielleicht auch tieferen Sinn dies hat. Irgendwann kommt dann der Tag an dem man sich, im Bezug auf den Sinn des Lebens, fragt wieso diese Menschen, wie ich, jedoch nicht ich im besonderen, eigentlich so sind.
Im christlichen monotheistischen Glauben gibt es Gott als die übersinnliche Kraft. Die Bibel hingegen ist eine Sammlung von Schriften, die von weltlicher Natur sind, meiner Meinung nach auch deshalb sehr auf Auslegung beruhen, und christliche Grundsätze beschreibt. In diesen Schriften wird meiner Meinung nach häufig betont, dass Gott „alle Menschen gleich liebt“ oder ihnen „gleichgesonnen“ sei (bspw. Johannes 3,16 oder Römer 2,11). Außerdem stellt das Christentum zwar die Frage was nach dem Tod kommt (in das Zentrum), was aber vor der Geburt war wird nicht so wirklich beantwortet bzw. dort steht, meiner Auffassung nach, Gottes Schöpfung. Wenn ich nun die Eindrücke, die ich im Laufe der vergangenen Jahre sah, betrachte, dass es frohe und glückliche Menschen gibt, trotzdem sie von Geburt an eingeschränkt sind, sei es durch Spastiken, die fast den ganzen Körper lähmen oder auch solche, die ohne künstliche Beatmung nicht mal leben könnten, und der Tatsache, dass es keine „Lasten aus dem vorherigen Leben“ oder ähnliches im Christentum gibt, stellt sich mir da die Frage wieso ich dran glauben sollte, dass „[alle Menschen] vor Gott gleich [sind]“.
Dies gepaart damit, dass ich mich als einen Freigeist sehen würde, der für sich keine höhere Instanz braucht, der ich folgen muss, sondern lieber meinem eigenen Verstand folge, macht den christlichen Glauben für mich an diversen Stellen nicht zu dem, an dass ich glaube.
Was die Kirche für mich ist.
Ich sehe das wahrscheinlich nüchtern und sachlich, doch die Kirche ist für mich nur ein Verein. Ein Verein in dem sich Leute zusammenfinden, die sich mit den Grundsätzen des christlichen Glaubens identifizieren können. Wenn ich in einem Verein bin an dem ich kein Interesse (mehr) habe, dann ist für mich die logische Konsequenz aus diesem auszutreten. Dies geht mir bei der Kirche nicht anders.
Dennoch, um den Gedanken der sozialen Einrichtungen von Eingangs aufzugreifen, hat eine solche Entscheidung auch auf diese eine negative Auswirkung. In Deutschland sind noch viele solcher Einrichtungen durch die Kirche und folglich auch durch Kirchensteuern finanziert – unter Abzug der diversen anderen Ausgaben rund um die Kirche selbst. Folglich ist es meiner Meinung nach durchaus sinnvoll die gesparte Kirchensteuer (oder ein Teil davon) als Beitrag zur Förderung des öffentlichen Sozialsystems sozialen Einrichtungen zu gute kommen zu lassen, wovon diese wahrscheinlich sogar mehr als über die Kirche haben.
An was Glaube ich?
Okay, ich glaube nicht an den christlichen Glauben, doch woran dann? Ich denke viele Religionen haben sinnvolle Elemente. So finde ich einige Grundsätze oder auch den Glauben an Wiedergeburt im Buddhismus interessant. Genau so finde ich aber auch im Christentum Elemente, die meiner Wertvorstellung entsprechen.
Ich glaube folglich nicht an eine Religion, sondern habe meine eigenen Elemente, die mein Weltbild zeichnen und teils aus Religionen entnommen sind, teils aber auch durch logische Schlussfolgerungen entstanden, an die ich Glaube. So ist auch mein Glaube daran, dass es nicht so etwas wie einen Gott, eine höhere Instanz gibt, für mich persönlich gedeckt.
Dabei respektiere ich natürlich alle nicht radikalen Glaubensrichtungen und -gruppen. Ich finde es sogar echt schön, wenn jemand an etwas glauben kann, für das es Glaubensgemeinschaften gibt, denn diese sind abgesehen vom Glauben, Gemeinschaften, in denen man ein gemeinsames Ziel verfolgt.
Was glaubt ihr?
In diesem Blog tummeln sich viele, die technisch interessiert sind. Häufig werden meiner Meinung nach technisch naturwissenschaftlichen interessierten Menschen nachgesagt nichts zu Glauben, weshalb es mich um so mehr interessiert woran ihr glaubt. Vielleicht schaffen wir es eine kleine vernünftige Diskussion in den Kommentaren anzufangen?
19 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Ich persönlich folge gar keinem Glauben. Ich arbeite als Naturwissenschaftler und bezweifle von Haus aus erst einmal alles, was sich nicht im Doppelblindtest belegen lässt. Und da passt Religion nicht dazu, die eben nur glaubt und nicht weiß.
Ich habe aber durchaus Religionsunterricht besucht, in meiner Schule war ich in der evangelischen Gruppe. Aber gerade diese eher lockere Betrachtung des Glaubens dort hat mir noch mehr gezeigt, wie stark unlogisch in sich selbst der Glauben ist, erst recht, wenn man dessen Prinzipien auf die moderne Welt anwendet.
Trotzdem versuche ich ethisch zu handeln. Ich selbst folge dabei den Gedanken des Existentialismus, wenn auch gemäßigt. Das Wichtige dabei ist, dass jeder für jede seiner Taten verantwortlich ist. Es gibt keinen Zwang von außen, dem man sich nicht widersetzen kann. Das ist oft auf den ersten Blick schwierig zu verstehen, funktioniert aber doch auch im Alltag sehr gut. Unzufriedenheit liegt dann eben nicht an den Umständen, sondern an der eigenen Herangehensweise an diese. Eine gute Einführung in das Thema bietet das Buch „How to be an Existentialist“ von Gary Cox.
Dass Kirchen soziale Einrichtungen betreiben, stimmt zwar, jedoch erhalten sie dafür Geld vom Bund, also den Steuerzahlern. Kirchen investieren so gut wie kein Geld in Hospize, Schulen und Kindergärten, sie sind lediglich die Träger und werden dafür vom Staat bezahlt. Kirchen sind deshalb so oft vertreten, da sie sehr günstige Angebote machen können, da ihre Mitarbeiter nicht nach Tarif bezahlt werden müssen. So verdienen Kindergärtner unter kirchlichen Trägern weniger als bei öffentlichen oder privaten Trägern. Außerdem haben die Kirche strenge Regeln, an die sich Mitarbeiter zu halten haben. Wer sich scheiden lässt, kann in vielen katholischen Kindergärten nicht mehr arbeiten, Muslime oder andere Religionsangehörige haben es noch schwerer. Eine gute Doku zu dem Thema ist „Gott hat hohe Nebenkosten“ von der ARD (http://www.youtube.com/watch?v=C7NWHtQXUaI).
Ein Austritt aus der Kirche ist also immer zu begrüßen, selbst wenn man gläubig ist. Das Geld sollte man lieber direkt karitativen Einrichtungen spenden, die den Mitarbeitern keine Vorschriften zum Privatleben machen.
Hallo
Ich bin ein bin ein gläubiger Christ der sich nicht ein eine Kirche richtet sondern nur an das Wort was in der Bibel steht und versuche einfach Jesus ähnlicher zu werden wie es in der Bibel geschrieben steht. Warum mach ich das. Ich arbeite in der Sommer Zeit ehrenamtlich für eine Freizeit Organisation mit vielen Kindern zusammen alter zwischen 9 -15 Jahren. Die Freizeiten haben aber den schwerpunkt auf dem Glauben und versucht durch spiele und lesen den Kindern den Glauben an Jesus zu erklären. Bei solchen arbeiten mit Kindern passiert sehr schnell mal was da die Kinder ja einfach Kinder sind, aber durch den Glauben und durch viel Gebet haben wir schon viele Wunder erlebt die man nicht einfach so mal erklären kann. Ich persönlich könnte euch schon von mir krasse dinger erzählen die ein Arzt oder sonst wer nicht so einfach erklären könnte. Solche erlebnisse zeigen mir einfach das es nicht einfach so ein Glaube ist mit einem Gott der nur in meinen Gedanken lebt sondern es ein Gott gibt der mich liebt und auch alle anderen Menschen. Der Herr hat uns die freie Meinung geschenkt wir sind alle für unsere Taten verantwortlich aber die die an ihm glauben und es auch von Herzen her möchten die wird er bekleiden und Segnen und sich auch jeden Tag zeigen. Das ist mein Grund warum ich gerne Glaube.
Zur der Kirchenstreuer die Zahle ich auch nicht mehr da dies von der Katholischen Kirche kam und die sind leider in meinen Augen leute die einfach die Bibel nicht verstanden haben und nicht verstehen wollen/können was darinne steht. Die Kirchen sind in meinen Augen nur eine Gruppe ein Leuten die die gleiche art haben Gott zu loben und zu Preisen es gibt ja viele verschieben Gemeinden aber alle wollen nur Gott dienen auf ihre art und weiße.
Ich finde es leider sehr schade das viele immer nur eine Gemeinde sehen und dies dan direkt auf alle anderen überträgt ohne sich mal zu infomieren. Früher war ich der gleichen Meinung wie Ihr aber als ich meine Gemeinde kennen gerlernt habe, habe ich erst richtig verstanden was es heist zu Glauben.
Sorry für meine Rechtschreibung ich hatte nie besser als 4 in der Schule dafür 1 in Mathe
Jetzt würde mich natürlich interessieren, was für „Wunder“ konkret durch das Gebet geleistet wurden. Es gibt ja heutzutage Leute aus allen Richtungen, die sagen, dass könne man wissenschaftlich nicht erklären und dann kann man das doch, sei es Homöopathie, Wünschelrouten oder Elektrofüligkeit. Alles Dinge, bei denen Leute glauben, besonders empfindsam zu sein und es, objektiv betrachtet, nicht sind.
Es ist schön, dass Du mit Deinem Glauben glücklich bist, allerdings habe ich ein Problem mit der Missionierung, die scheinbar stattfindet. Gerade die Altersgruppe 9 bis 15 ist sehr prägsam und dabei noch nicht in der Lage selbst zu Werte zu differenzieren. Ich persönlich bin froh, dass ich in dieser Phase von keinen religiösen oder anders ideologisch geprägten Gruppierungen in meiner Persönlichkeitsfindung beeinträchtigt worden bin. Von außen betrachtet nehmen wahrscheinlich die Kinder in Eurer Gruppe keinen Schaden (ich nehme einfach mal an, dass du nicht zu Extremisten wie den Evangelikalen gehörst), aber dennoch werden die Kinder stark in ihrer Entwicklung beeinflusst, wodurch sich auch die Entscheidung für oder gegen Glauben nicht mehr so leicht treffen lässt. Ich werde jetzt allgemeiner, ich kann nicht sagen, ob das bei euch genau so zutrifft: Gerade wenn traditionalistische Erziehung, wie die Werte der christlichen Vater-Mutter-Kind-Familie, auf eine, dem widersprechende, persönliche Entwicklung treffen, kann das zu schweren psychischen Störungen führen. Homosexuelle machen sich häufiger selbst Vorwürfe, wenn sie in streng christlichen Familien oder Umgebungen aufwachsen. Ich persönlich kenne Homosexuelle, die sehr lange darunter gelitten haben, sich selbst als falsch zu fühlen, weil sie nicht in das dort propagierte christliche Weltbild passten. Und das passiert bei Kindern in der Entwicklungsphase sicher nicht selten, denn sie können ja noch gar nicht wissen, ob sie vielleicht homosexuell sind, bevor sie in die Pubertät kommen.
Eine Frage habe ich noch zu deiner Glaubensauffassung, die ich gerne verstehen möchte. Du sagst, der Herr schenkt freie Meinung und Verantwortung für die Taten, das heißt, Schicksal ist nicht vorbestimmt, oder der Herr stellt keine Prüfungen (denn dann würde er ja u. U. die Handlungen anderer bestimmen und sie ihrer Verantwortung entheben). Der Glaube an den Herrn erklärt also nicht die Taten und Erfahrungen, die man sammelt, sondern er bietet zusätzlich Segen. Entschuldige die flapsige Wortwahl, aber ist das wie ein Bonusprogramm? Alle Menschen haben die gleichen Voraussetzungen und Verantwortung, aber die Gläubigen bekommen zusätzlich noch das wohlige Gefühl des göttlichen Segens, wenn sie genug beten? Ich möchte das wirklich verstehen und meine das nicht abfällig.
Ich kann mich Joram anschließen, dass ich gerne wissen würde welche „Wunder“ du meinst und auch die Aussage mit der Prägung der Kinder und Jugendlichen kann ich nur unterschreiben.
Jedoch denke ich, dass Glaube an etwas wichtig ist um Wirkung zu entfalten. So kann ich von mir persönlich sagen, dass Homöopathie bei mir Wirkung zeigen. Ob diese Wirkung wirklich von der Homöopathie kommt, oder durch den Glauben an diese, kann man mit wissenschaftlichen gängigen Mitteln bestimmt eher auf den Glauben zurückführen. Dies soll mit jedoch nur recht sein, denn dann habe ich eine Wirkung durch einen Glauben anstatt einer physischen Einwirkung erfahren und wenn es mir einmal wirklich so schlecht geht, sodass sich diese Wirkung nicht mehr zeigt, schlagen die „echten“ Medikamente gut an, da mein Körper an diese Substanz, auf Grund der seltenen Anwendung, nicht gewöhnt und entsprechend abgestumpft ist.
Mein Persönliches größte Wunder was ich hatte war auf einer Kletterfreizeit dort waren wir mit 40 Kinder in einem Kletter Gebiet und haben den Klettern beigebracht. Aber ich wurde richtig stark Krank, normal habe ich keinerlei Probleme mit anstrengung bin recht stark gebaut und habe viel Kraft aber an einem Tag war ich so Krank das ich keine 4 schritte den Berg auf einer Treppe hoch gehen konnte ohne vor erschöpfung zu hecheln und ein Pause machen zu müssen. Desweitern konnte ich nix essen da ich im rachen Raum Eiterblasen hatte und die extrem weh getan haben bei jedlichem Kontakt. Den restlichen Tag war ich auch zu nix zu gebrauchen leider. Am Abend haben wir Mitarbeiter zusammen für mich gebetet. Das einziegste was ich getan habe war mich warm an zu ziehen hatte immer eine Decke dabei bei ca. 25° und habe Tee getrunken was mir die Küche gegeben hat. Am nächsten Tag war ich wieder Top fitt ich bin in Tshirt und kurzer Hose und Barfuß was ich kerne mache draußen und über all rumgelaufen und in Kletter gebiet bin ich dann einen Pfad der Stufe 7 ( beim Klettern werden die Pfade in Stufen eingeteilt 4 einfach 10 sehr schwer) hoch gekommen ohne große Probleme desweitern konnte ich essen nur mit leichten schmerzen. Das behaupte ich mal ist ein Wunder was mir auch keiner so leicht erklären kann weil das einziegst was wir getan haben ist zu beten ich vermute mal das der Tee oder das warmhalten das nicht gemacht hat.
Es gab noch andere Wunder bei Kindern den es auch sehr schlecht ging aber die durch gebet einfach wieder so viel Kraft und Energie bekommen das sie sehr viel Spaß hatten.
Zu den Kinder wir versuchen den nicht unseren Glauben einzureden oder sie zu zwingen daran zu glauben. Wir haben einmal am Tag Bibel zeit die sieht dan so aus das wir am anfang alle zusammen Christliche lieder singen. Danach gehen alle in Altersgerechte Gruppen wo dann ein oder mehrer Mitarbeiter eine Geschichte aus der Bibel vorliest vorstellt durch Firguren oder andere arten und am Ende reden wir in der Gruppe über die Bibelstelle und fragen die was sie davon verstanden haben. Wir überlassen es komplett denen was sie damit machen. Wir wollen nur das sie schon mal was von Jesus gehört haben es liegt komlett an denen was sie damit machen. Wir als Gruppe stehen den Kindern dann immer zur verfügung um ihnen fragen oder bei problemen zu helfen. Das ist der Hauptgrund der Freizeiten die restliche zeit machen wir Geländespiele Bautag gehen ins Schwimmbad und haben eine coole zeit zusammen.
Joram zur deiner Frage der Meinungsfreiheit.
Der Herr Prüft uns immer wieder ob unser Glaube stark ist und das wir fest auf ihn vertrauen. Aber da ist es wieder unsere verantwortung unsere entscheidung wollen wir an Gott glauben und ihm alle ehre geben dann oder wollen wir wieder zurück in unserem altes Leben. Wenn man es wirklich will von ganzen Herzen dann macht man es sehr gerne sich für den Herrn zu entscheiden.
Was das für vorteile im Altag bringt es kann zeiten oder momente geben das ist es echt hart weil ja heut zu tage viele kein verständnis haben für so einer art. Wie z.B. kein sex vor der ehe oder keine Pornografie oder einem mit Liebe zu begegnen. Ich wurde schon oft komisch angeschaut als ich angeschriehen wurde weil ich ein fehler gemacht habe und ich dann gesagt habe es tut mir sehr leid bitte um verzeiung. Mit sowas kommen viele nicht mehr klar.
Ein warer Christ bekommt viel mehr als ein wohliges Gefühl er bekommt ruhe, riesen Dankbarkeit, wares Glück, und eine Liebe die man nicht beschreiben kann.
ich könnte glaub ich noch mehr schreiben aber schreiben und formulieren ist absolut nicht meine stärke deswegen lass ich es mal so hier stehen ich hoffe aber es konnte euch bisschen helfen warum ich so glaube.
Ich bin Katholik. Mein Glaube erfasst die komplette Lehre, vielleicht mit der einen oder anderen Einschränkung bzw. persönlichen Note. Mein Glaube ist sicher die Konsequenz einer christlichen Erziehung. Damit ist weniger die Unterweisung gemeint, sondern mehr die Vorbildfunktion. Meine Eltern sind treue Kirchgänger. Wahrscheinlich zählen sie damit mittlerweile, wie auch ich, zu einer aussterbenden Spezies. Klar ist: Wer keinerlei Kontakt zu Kirche und christlichen Bezugspersonen hat, wird sich früher oder später vom Glauben distanzieren. Religion ist eine Kultur, kein Naturgesetz. Es ist nicht möglich Gott aus den Naturgesetzen abzuleiten. Das wird auch bei anderen Dingen wie z. B. Sprache und Bräuchen nicht gelingen. Viele Menschen sind wie der ungläubige Thomas aus der Bibel. Sie wollen harte Beweise oder sie glauben nicht.
„Wer keinerlei Kontakt zu Kirche und christlichen Bezugspersonen hat, wird sich früher oder später vom Glauben distanzieren.“
Und wer Kontakt hatte, erst recht! Nichts macht einen wirksamer und zielsicherer zu einem Atheisten als 9 Jahre auf einer katholischen Privatschule 😉
Zufällig war ich auch auf einer solchen. Also ich habe kein Problem mit diesen Schulen, rein vom schulischen Aspekt her. Hart aber fair trifft es wohl am besten. Das eigentliche Problem ist der christliche Anspruch, dem die Schulen in keiner Weise gerecht werden. Viele Lehrer sind nur auf dem Papier katholisch. Für sie ist es nur ein Job. Sie lassen sich in der Kirche nur blicken, wenn Schulgottesdienst ist, lassen das Gebet zum Unterrichtsbeginn gern ausfallen. Sie sind um’s kurz zu machen, kein Vorbild. Sie heucheln etwas vor, was sie nicht sind: katholisch. Das merken die Schüler natürlich. Meine Schulzeit liegt übrigens 25 Jahre zurück.
Macht es dann Sinn, dass man diesen Lehren dessen „offiziellen Glauben“ vorschreibt? Ich wage das zu bezweifeln.
Spricht da einer aus Erfahrung, Alex? 😉
Du hast es erfasst 😉
Und das mit „nur auf dem Papier katholisch“ kann ich (leider) nicht bestätigen. Einer unserer Religionslehrer war angehender Pfarrer (mittlerweile als solcher tätig), ein paar Ordensbrüder haben auch unterrichtet. Der Religionsunterricht war für mich immer eine Qual, besonders wenn es sehr bibelnah war. Leider haben unsere Lehrer die Geschichten dort teilweise für bare Münze genommen und wollten die Geschichten in Tests nacherzählt haben. Die philosophischen Aspekte waren eher interessant und z.T. auch moralische Dinge – leider kamen die viel zu kurz. In der Kollegstufe ging ich daher irgendwann gar nicht mehr in diesen Unterricht, was mich fast meine Zulassung zu den Abiturprüfungen gekostet hätte. Aber dem Unterricht einer Lehrerin zu folgen, die jedes Wort für wirklich geschehen hielt und Diskussionen gegenüber sehr abgeneigt war, wäre für mich und einige Mitschüler das noch größere Übel gewesen.
Besonders erschreckend fand ich die Aussage eines damaligen Bio-Lehrers, der bei dem Themengebiet Evolution meinte, er und seine Kollegen seien von der Schulleitung angehalten worden, auch die kirchliche Sicht in den Unterricht einzubrigen. Als Naturwissenschaftler (besonders als Biologie) war diesem Lehrer jener Auftrag natürlich sehr suspekt und so wurde aus der Unterrichtsstunde ein beißend-ironischer Vortrag darüber – sehr zu unser aller Erheiterung.
Btw: Religion und Glauben sind 2 Paar Stiefel. Ich kenne einige Leute, die glauben (an etwas wie einen Gott, Schicksal etc.), die nicht religiös sind. Ich würde sogar sage, würde Jesus heute leben, wäre er sicherlich nicht in der katholischen Kirche. Die moralischen Grundlagen, die Bücher wie die Bibel, der Koran, die Tora oder was auch immer liefern sind doch in allen Religionen sehr ähnlich, dass es trotzdem seit tausenden von Jahren Kriege und Auseinandersetzungen zwischen den unterschiedlichen Religionen gibt zeigt doch, dass das, was Glaubensgemeinschaften (= Kirchen) aus diesen Büchern gemacht haben nicht mit dem vereinbar ist, was darin steht.
Daher muss man sich in der modernen Welt fragen, ob solche veralteten Strukturen noch aktuell sein können und ob man Religionen und ihre Bücher überhaupt noch braucht, um ein moralisch korrektes Leben zu führen. Meiner Meinung nach ist die Kultur und die darin gefestigten moralischen Ansprüche ausgereift genug, um auch abseits von Religionen, Ideologien und geistigen Führern ein Leben zu führen, das moralisch nicht verwerflich ist.
Nicht falsch verstehen: Ich lasse jedem seinen/ihren Glauben und Religion, nur macht es einen nicht zu einem besseren oder schlechteren Menschen, nur weil man gläubig ist oder nicht. Ein humanistischeres Weltbild aller Menschen würde aber sicher dazu beitragen, die Welt zu einem friedlicheren Planeten zu machen. Da Humanismus aber genausowenig wie Religion erzwungen werden kann, ist das wohl eher eine Utopie.
„Religion und Glauben sind 2 Paar Stiefel“ – Dieser Meinung kann ich nur beipflichten. Ich glaube auch an gewisse moralische Werte und Vorstellungen was vor oder nach unserem Leben auf dieser Welt sein könnte, wie im Artikel beschrieben, aber bin dabei nicht religiös.
Religion ist mehr als Moral, auch mehr als Humanismus.
Ich muss Alexander zustimmen. Ein wunderbar wahrer Beitrag. Besonders dass Religion und Glaube eben nicht das selbe sind, finde ich eine wichtige Erkenntnis. Ich kann meinen Glauben zeigen ohne direkt der Kirche anzugehören.
Religion ist wichtig, sagt ein Atheist.
Das Universum und unsere Welt sind chaotische Orte, das Leben ist zufällig entstanden und hat aus sich heraus keinen Sinn. Die meisten existierenden Dinge sind paradox.
Dieser Umstand ist für viele Menschen nur schwer auszuhalten.
Erschwerend kommt hinzu, daß wir Realität nicht direkt erfahren können. Wir leben innerhalb eines unter Einfluss der Kultur selbst entwickelten Weltmodells.
Die Weltmodelle der einzelnen Individuen sind idealerweise innerhalb einer Gesellschaft einigermaßen synchron, damit ein Zusammenleben funktioniert.
Wer setzt aber nun die gemeinsamen Werte? Politiker? Die Industrie?
Sich wirklich ein eigenes Weltbild und eine eigene Philosophie zu entwickeln braucht viel Zeit, und die haben die meisten Menschen nicht. Wer Kinder groß zieht oder täglich mindestens acht Stunden arbeitet, kann nicht auch noch philosophische Studien betreiben. Er ist dafür auf Andere angewiesen.
Unser Staat ist zwar offiziell säkular, er bietet aber dem Einzelnen keine Struktur an, keine Gemeinschaft und gibt dem Leben der Menschen keinen Sinn. Jeder muss sich selbst durch wurschteln.
Diese Lücke füllt Kirche aus. Dort können Menschen Halt finden, und dort finden sie eine Gemeinschaft, deren Ideale über Geld verdienen und konsumieren hinaus gehen.
Meiner Meinung nach kann eine Gesellschaft ohne eine gemeinsame Religion oder Philosophie nicht existieren. Das sage ich als Atheist.
Ich kann heute gut damit leben, daß das Leben sinnlos ist. Ich kann gut damit leben, daß ich das Meiste, was existiert, nicht wirklich verstehe.
Ich kann mir selbst einen Sinn geben und ich kann zufrieden und glücklich sein aus mir selbst heraus.
Dahin zu kommen war aber ein langer Weg, und ich hatte viel Zeit für private Studien.
Ich brauche keinen Gott um mir die Welt zu erklären, im Gegenteil, ich finde es viel komplizierter, mir eine Welt MIT einem Gott zu erklären, aber das ist die Folge von zeitaufwändiger Bildung.
Zeit, die nicht jeder hat.
Was mit Menschen passiert, die ohne stabile Grundlage und Bildung Theorien über das Leben und die Welt entwickeln wollen, kann man an den verschiedensten zum Teil total verqueren Verschwörungstheorien im Web gut beobachten.
Wir brauchen also eine Institution, die Werte, Sinn und Sichtweisen stiftet, und solange es keine atheistische, staatliche Kirche gibt, brauchen wir die Christliche.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu wirr 🙂
Schönen Tag noch.
Sehr schönes Statement, bei dem ich in vielen Punkten, insbesondere dem Gedankengang, dass Religion für viele Menschen ein Leitbild zeichnet, mitgehen kann 🙂
Der französische Philosoph Louis Cattiaux (1904-1953) in der “Wiedergefundene Botschaft” (Verlag Herder, Basel, 2010, S.210): «Die Religion und die Initiation überliefern eine kostbare Lehre. Es ist uns vorbehalten, sie durch unseren Glauben aufzuerwecken, sie durch unsere Liebe zu beseelen und sie durch unsere Erkenntnis zu manifestieren. “Die falschen Gläubigen sind tausendmal abstoßender als die gottlosen Rohlinge.”»
Ich glaube an den Zufall, warum solte immer alles einen Grund brauchen.
Hallo Jan,
meine Frau und ich sind nun auch aus der Kirche ausgetreten. Meine Frau hat erst gehadert, weil sie sich dann hinsichtlich kirchlicher Arbeitgeber einschränkt, aber sie kam zu dem Schluss, dass sie dann dort auch nicht arbeiten will.
Wir spenden nun unsere eingesparte Kirchensteuer an Organisationen, wie die Alzheimer Gesellschaft Aschaffenburg e.V. oder action medeor.
Weitere Gedanken zur Kirchensteuer findet ihr hier:
https://www.zinskraft.de/2016/10/29/gedanken-zur-kirchensteuer/
Viele Grüße
Martin