Sicherer in Facebook mit Secure.me?
Endlich mal wieder bloggen. An den letzten Eintrag, der nicht mit dem Vokabeltrainer zu tun hatte, kann ich mich spontan gar nicht mehr erinnern. Jedoch habe ich in den letzten Wochen nebenbei die Möglichkeit gehabt, Secure.me in der geschlossenen Beta-Phase zu testen. Bei diesem Dienst handelt es sich um ein Tool, welches das eigene Facebook Profil – oder das eines Kindes – überwacht und auf mögliche Bedrohungen hinweist. Made in Germany.
Nach der Eingabe des Beta-Invite-Codes geht es schnell. Secure.me frägt, ob man sein eigenes oder das Profil seines Kind überwachen möchte. Direkt draufhin möchte das System Rechte an dem Facebook Account, in welches man sich eingeloggt hat. Hierbei werden recht viele Informationen abgegriffen, was jedoch zur Analyse des Profils von Nöten ist. Das Einzige, was man aus meiner Sicht in Zukunft weglassen könne, ist der Punkt „Auf Facebook in meinem Namen posten“, denn schließlich sollen ja Daten analysiert und nicht generiert werden…
Nach wenigen Minuten der Analyse begrüßt einen das System mit einem etwas unübersichtlichen Dasboard und einer Navigation an der linken Seite. In dieser sind mögliche Bedrohungen in die Kategorien Fotos, Aktionen, Privatsphäre-, Profil- und Netzwerk-Analyse unterteilt. In orange abgerundeten Boxen stehen die derzeit möglichen Bedrohungen.
Fotos
Unter dem Punkt Fotos werden alle Bilder aus dem eigenen Profil und alle Bilder, auf denen man markiert wurde, analysiert. Dabei werden neue Markierungen gezeigt und die Möglichkeit gegeben, diese zu entfernen. Des Weiteren bietet Secure.me auch eine Analyse der Bilder von Freunden an. Dies hat die Aufgabe Bilder zu finden, auf denen man nicht markiert, jedoch abgebildet ist. Dies wird leider über den amerikanischen Dienst Face.com abgewickelt und ist daher aus meiner Sicht nicht zu empfehlen.
Aktionen
Diese Kategorie widmet sich der Analyse von Statusmeldungen, Kommentaren, Gefällt mir, Aufenthaltsorten und weiteren Facebook Aktivitäten des Benutzers. Dort wird man darauf hingewiesen, wenn man bspw. seinen exakten Aufenthaltsort zu einem bestimmten Zeitpunkt preisgibt. Des Weiteren wird man auch darüber informiert, was Apps an die eigene Pinnwand gepostet haben.
Privatsphäre-Analyse
Hinter diesem Namen verbirgt sich eine Analyse des eigenem Profiles. Dabei werden Hinweise darauf gegeben, dass man bestimmte Angaben nur Freunden zeigen sollte. Beispielsweise die schulische Laufbahn. Diese Hinweise kommen jedoch auch, wenn die empfohlene Einstellung bereits getroffen wurde. Des Weiteren werden „mögliche Privatsphäre-Bedrohungen“ aufgezeigt. Dazu zählt dir Angabe des Beziehungsstatuses, der Familie und dergleichen in seiner Facebook Chronik.
Profil-Analyse
Unter diesem Punkt steckt eine Analyse der selbst geschriebenen Beiträgen nach Themen und wieder Hinweise drauf, dass Apps und Freunde an die eigene Chronik gepostet haben.
Netzwerk-Analyse
Der Sinn dieser Kategorie bleibt mir leider verwehrt, da Secure.me keine kritischen Beiträge finden kann 🙂
Fazit zu diesem Service: Die Idee, Aktivitäten des eigenen Profiles auf Facebook zu analysieren und dadurch potenzielle Social-Media-Gefahren zu erkennen, finde ich durchaus gut. Was mir an dem Dienst nicht gefällt ist, dass dieser oftmals überreagiert. Wenn in einem Beitrag eines Freundes einmal das Wort „Scheiße“ vorkommt, wird dieser als Gefahr eingestuft. Auch eine Legitimierung von bestimmten Apps zum Posten an die eigene Pinnwand ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich. Dadurch werden aus meinem Blog heraus gepostete Einträge als potenzielle Gefahr angesehen. Worüber man sich streiten kann, was mir persönlich nicht gefällt, ist, dass über diesen Dienst auch Profile von Kindern überwacht werden können und dass die Bildanalyse über einen amerikanischen Dienst abgewickelt wird. Im Großen und Ganzen finde ich den Dienst jedoch gelungen und werde ihn aus diesem Grund auch weiterhin nutzen.