Steve Jobs Präsentationstechniken: Refine and rehearse
Wärend sich der erste der drei Akte Create a Story um den Inhalt kümmerte und der zweite Abschnitt Deliver the experience sich um die Art des Ausdrucks drehte, möchten wir uns im letzten Teil mit einem nicht unwesentlichen Bestandteil einer Präsentation beschäftigen: Der Körpersprache. Außerdem werden wir uns ansehen wie viel Aufwand hinter den Präsentationstechniken von Steve Jobs steckte und was das wichtigste bei einer Präsentation ist – Spaß zu haben.
Keynotes von Steve Jobs sahen aus, als seien diese für ihn Mühelos. Dahinter stecken jedoch diverse Stunden Arbeit. Er überarbeitete und übte seine Präsentationen bereits Wochen bevor die Keynotes stattfanden. Dabei investierte er enorm viel Zeit. Für die Demo der Ankündigung von iMove, die fünf Minuten dauerte, wurden gesamt rund 100 Stunden investiert. Allgemein kann man sagen, dass man in einer Materie nach rund 10.000 Stunden ein Meister sei. 10.000 Stunden, das sind zehn Jahre lang drei Stunden pro Tag.
“Practice isn’t the thing you do once you’re good. It’s the thing you do that makes you good.” — Malcolm Gladwell
Durch Übung steigt das Selbstvertrauen und man ist bei der Präsentation weniger nervös. Daraus folgt, dass man, selbst wenn etwas nicht nach Plan läuft, wesentlich gelassener interagiert und mit selbstsicherer Spontanität reagieren kann.
Steve Jobs hatte Spaß daran zu Präsentieren. Dank der Sicherheit, die er im Laufe der Jahrzehnte gewann, waren seine Vorträge von dessen Ausdruck mehr Infotainment als Vorstellungen langweiliger technischer Produkte. Selbst wenn es mal nicht nach Plan verlief (Video).
“How you say something is as important as what you say.” — Carmine Gallo
Körpersprache und Gesten
Die Körpersprache und Gesten von Jobs vermittelten Spannung, Energie und Enthusiasmus, die seine Vorträge lebendiger gestalteten.
- Augenkontakt: Zu den Zuschauern sollte Augenkontakt gehalten werden, da dies mit Ehrlichkeit, Sicherheit und Selbstvertrauen verbunden wird. Daraus folgt, insbesondere bei Slides mit wenig Text, dass man nur Stichpunkte ablesen kann wenn die Aufmerksamkeit auf einem neuen Slide liegt, da der Referent die Geschichte erzählt.
- Offene Körperhaltung: Die Arme sollten nicht verschlossen oder Hände in der Hosentasche sein. Außerdem achtete Jobs darauf, dass nichts zwischen ihm und seinem Publikum stand. So hatte er kein Rednerpult und bei Demos an einem Computer saß er nicht hinter dem Computer, sondern er und der Computer standen vertikal zum Publikum.
- Handgesten: Jobs verwendete mehr Handgesten als viele andere Sprecher. Dies unterstützte den Ausdruck und hilft damit die gesprochenen Inhalte dem Publikum klarer zu vermitteln.
Stimme
Die Stimme ergänzt, wie bei einem Theater, die Ausdrucksweise des Plots. So vermied Jobs monotone Vorträge. Stattdessen versuchte er die Variationen seiner Stimme bewusst einzusetzen um der Aussage einen Ausdruck zu verleihen.
- Tonfall: Höhen und Tiefen der Stimme brachten die Gefühlslage in die Stimme von Jobs.
- Pausen: Nichts ist dramatischer als eine gut platzierte Pause. Sie kann dem Inhalt neue Priorität verleihen.
- Geschwindigkeit: Jobs sprach allgemein gelassen in einem normalen Tempo. Headlines und Key messages hingegen sagte er bewusst langsamer, damit diese besser vernommen werden können.
- Lautstärke: Durch eine lautere Stimme setzte Jobs mehr Betonung auf bestimmte Bereiche wie Headline (“To have your whole music library with you at all times is a quantum leap in listening to music.”). Hingegen verwendete er leisere Stimmen um auf wesentliche, interessante Aspekte aufmerksam zu machen (“But the coolest thing about iPod is your entire music library fits in your pocket.”).
Dabei sollte man sich jedoch selbst treu bleiben. Sowohl im Ausdruck als auch in seinem äußeren Erscheinungsbild. Während für Steve Jobs ein schwarzer Rollkragenpullover, blaue Jeans und Sportschuhe das richtige Outfit waren, kann dies von einer anderen Person einen komplett falschen Eindruck vermitteln. Allgemein gilt jedoch: Gute Referenten sind ein wenig besser gekleidet als alle anderen.
Zusammenfassung
Nonverbale Kommunikation ist der wichtigste Ausdruck bei einer Präsentation. Daraufhin folgt der Ton der Stimme und am wenigsten wichtig ist das konkrete gesprochene Wort. Folglich sollte man, wie Steve Jobs es tat, auf seine Körpersprache achten und dieser mindestens genau so viel Zeit widmen wie dem Inhalt, den man vermitteln möchte. Das wichtigste dabei ist jedoch Spaß zu haben, denn nur so kann dem Zuschauer eine positive Energie und Enthusiasmus des Referenten vermittelt werden.
Abschlusswort
Damit sind wir am Ende der vierteiligen Artikelserie zu den Steve Jobs Präsentationstechniken angelangt. Ich hoffe es wurde aus den vorangegangenen Worten deutlich, dass hinter einer Keynote von Steve Jobs einiges an Arbeit, aber auch Absicht stand. Daraus resultierend meine ich wird deutlich wie er aus der Marke Apple das machen konnte was sie heute ist. Ein Unternehmen für Elektronikprodukte, die polarisieren.
Jedoch sollte auch ersichtlich geworden sein, dass jeder von uns seine Präsentationen besser machen kann, indem er versucht diese und vergleichbare Ideen bewusst in die Art wie er seine Geschichte erzählt in die Präsentationen einzubauen. Und sich immer zu fragen: “What are you really selling?” – die Fragestellung, die bei mir während ich mich mit der Thematik befasste am meisten hängen blieb.
An dieser Stelle möchte ich nochmals auf das Buch und Hörbuch The Presentation Secrets of Steve Jobs hinweisen, dass die beschriebenen Techniken wesentlich ausführlicher behandelt und das ich Interessierten wärmstens empfehlen kann. Außerdem solltest du jetzt, wenn noch nicht geschehen, dir eine oder am besten mehrere Keynotes von Steve Jobs auf YouTube ansehen, um die beschriebenen Thematiken besser nachvollziehen zu können.
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
Hat mir sehr gut Gefallen.
Vielen Dank für diese Beitrag