Raspberry Pi: TeamViewer ähnlicher Fernzugriff einrichten
Die Fernzugriff Software TeamViewer wurde in den vergangenen Jahren zu dem Tool, wenn es um einfache Fernwartung und Online-Meetings geht. Einfach installiert oder für einen gewarteten Rechner sogar nur heruntergeladen und los gehts. Zum Fernsteuern des Raspberry Pis wäre TeamViewer folglich äußerst praktisch. So könnte man ihn sowohl bequem ohne Bildschirm, der per HDMI oder FBAS angeschlossen sein müsste, mit einer grafischen Oberfläche verwenden oder vom Büro aus auf diesen zugreifen.
TeamViewer ist eine proprietäre Software. Das bedeutet, dass der Quellcode der Anwendung nicht öffentlich zugänglich ist und man folglich darauf angewiesen ist, dass der Hersteller eine fertige Version der Software freigibt, die auf dem gewünschten Gerät verwendet werden kann. Dabei spielt die Prozessor-Architektur eine entscheidende Rolle. Der Raspberry Pi verfügt über einen ARM-Prozessor, für den die TeamViewer GmbH keine Version ihrer Desktop Anwendung bereitstellt. Jedoch gibt es Alternativen, die den Fernzugriff auf den Raspberry Pi ermöglichen.
VNC (Virtual Network Computing)
Die VNC Software implementiert das Remote Framebuffer Protocol, mit dem Bildschirminhalte eines entfernten Rechners auf einen dritten Rechner übertragen werden können. Genauso werden Tastatur- und Mausbewegungen des lokalen Rechners zur entfernen Maschine übertragen. Da VNC Open Source ist und es derweil zahlreiche Umsetzungen gibt, ist, im Gegensatz zu anderer Fernwartungssoftware, eine plattformunabhängig Nutzung der Technologie möglich. Dabei wird in der Regel das übertragene Bild komprimiert, jedoch ist die dort verwendete Kompression nicht sonderlich effizient.
Zum Artikel wie man einen VNC Server auf dem Raspberry Pi installiert.
RDP (Remote Desktop Protocol)
Das Remote Desktop Protocol (RDP) ist ein proprietäres Protokoll von Microsoft, dass im Kern die selbe Funktionalität wie VNC bietet. Es gibt jedoch freie Umsetzungen des Protokolls wie xrdp für Linux. Im Vergleich zu VNC arbeitet das Protokoll deutlich effizienter und benötigt auf Grund einer anderen Datenverarbeitung eine wesentlich geringere Bandbreite.
Zum Artikel wie man einen Remote Desktop auf dem Raspberry Pi installieren.
Empfehlung
Beide Protokolle laufen auf dem Raspberry Pi. Im Gegensatz zu TeamViewer ist es mit beiden Anwendungen nicht möglich den Inhalt, den man auch per HDMI/FBAS sieht, zu steuern, sondern die Anwendungen öffnen eine neue Instanz der grafischen Oberfläche. Praktisch bedeutet das, dass in Remote Desktop und VNC ein anderer Desktop gesteuert wird als der, den man auf dem Bildschirm sieht, trotzdem beide auf dem Raspberry Pi, sogar unter dem selben Benutzer, laufen.
Ich kann aus eigener Erfahrung mit beiden TeamViewer Alternativen zu Remote Desktop raten, da diese Software auf dem, in seiner Leistung beschränkten, Raspberry Pi merklich besser läuft.
10 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Schöner Artikel, aber dem größten (bzw einigen) Kritikpunkt, den du anmerkst muss ich leider wiedersprechen, zumindest im Falle von VNC.
Hier ist es Problemlos möglich, Desktop 0 anzusteuern. Dafür muss aber x11vnc und nicht vnc verwendet werden. Ich habe das schon mehrfach problemlos verwendet, eine Anleitung gibt es zum Beispiel hier: http://www.gtkdb.de/index_36_2265.html
Interessant. Muss ich mich mal damit beschäftigen, wobei Remote Desktop meiner Meinung nach besser läuft. Danke!
Moin moin Jan, ich verfolge deinen Blog schon seit längerem und bin begeistert. Zu remote desktop fehlt mir leider die passende funktionierende android app, oder kennst du eine?
zum Beispiel der RemoteToGo RDP/VNC Client funktioniert. Oder auch der Remote Desktop Client von Xtralogic ist nutzbar. Funktioniert bei mir mit xrdp tadellos – allerdings nicht auf einem rpi, sondern auf einem cubietruck.
Freut mich zu lesen 🙂 Tjelfe sollte dir deine Frage ja bereits beantwortet haben.
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Leute es geht noch einfacher.
Auf der Kommandozeile folgendes eingeben:
ssh -X pi@raspiIP pcmanfm
dann ein paar fragen mit ja beantworten, das passwort von pi eingeben und schon startet der Filemanager vom raspberry.
Dazu muss kein X-Server auf dem Raspi laufen.
Das Antwortzeitverhalten ist auch mit den alten Pi`s sehr
erträglich.
Gruss Jürgen
[…] Quelle: Jan Karres […]
Good news! TeamViewer hat jetzt eine Preview App für Raspberry Pi:
https://pages.teamviewer.com/raspberrypi/
Außerdem hat TeamViewer passend zum Launch der Preview einen Contest gelauncht. Wer eine innovativen IoT-Anwendungsfall für TeamViewer auf seinem Raspberry Pi entwickelt kann nun bis zu EUR 5.000,- Preisgeld gewinnen: https://pages.teamviewer.com/raspberrypi_contest/
Leider inhaltlich nicht ganz korrekt. Es ist möglich mit vnc/xrdp sich auch auf die laufende Session zu schalten und keine neue Instanz der grafischen Oberfläche zu starten.