5 Jahre JanKarres.de als Blog
Vor fünf Jahren habe ich mal überlegt ob es diesen Artikel geben würde. Ich bezweifelte es. Heute sitze ich mit meinem Rechner auf dem Schoß auf einem Sofa und schreibe darüber, dass ich heute vor fünf Jahren anfing in diesem Blog zu schreiben. Fünf Jahre, das ist ein halbes Jahrzehnt, über 1.800 Tage oder auch rund ein Viertel meines bisherigen Lebens. So lange schreibe ich bereits in diesem Blog über Themen, die mich bewegen.
Fünf Jahre bloggen
Angefangen hat alles vor fünf Jahren als mein Bruder in Berlin ein Praktikum in einem Start-up absolvierte, worüber ich Aman kennenlernte, der mich damals dazu motivierte anzufangen, wie ich in meinem ersten Artikel Warum bloggt es? schrieb. Das erste Jahr des Blogs war nicht nur mäßig geschrieben, sondern die Leser pro Tag waren an zwei Händen abzuzählen. Wenn ich heute auf so einige Artikel zurückblicke, dann muss ich schmunzeln was ich damals schrieb. Das war 2011.
Im Jahr 2012 kam der Raspberry Pi bei mir an und damit das Thema, für das meinen Blog die meisten von euch wahrscheinlich gelesen haben. Der Einplatinencomputer, über den ich in diesem Blog in drei Jahren über 160 Artikel schrieb und damit vielen von euch – so sagen es mir die Kommentare – weiterhelfen konnte. Rund 190.000-mal in einem Monat wurde dieser Blog zu seinem Höhepunkt aufgerufen. Das ist für ein Nischenthema nicht nur nicht gerade wenig, sondern wenn ich mir die deutschsprachige Raspberry Pi Szene ansehe, so sollte mein Blog der reichweitenstärkste Raspberry Pi Blog in deutscher Sprache (bis August 2015) gewesen sein.
Dann war aber ein Ende gekommen. Im August 2015 habe ich endgültig entschieden mit den regelmäßigen Artikeln über den Raspberry Pi aufzuhören. Ich habe in der Zeit, in der ich über den Raspberry Pi schrieb, viel über Linux gelernt und einiges meines Wissens weitergeben können. Doch nach drei Jahren hat das Thema für mich die Faszination verloren. Ich lernte nicht mehr viel über Linux dazu, sondern über Suchmaschinenoptimierung. Die letzten Monate in denen ich über den Raspberry Pi schrieb erschienen keine Artikel mehr die mich begeisterten, sondern solche bei denen ich sicher sein konnte, dass sie geklickt wurden. Etwas, dass ich nicht mehr wollte.
Im vergangenen Jahr dieses Blogs schrieb ich wieder mehr darüber was mich interessierte. Seit Anfang 2016 nur noch. Die Taktrate in diesem Blog verringerte sich von zwei bis drei Artikeln pro Woche auf momentan rund einen Artikel im Monat. Bedeutend weniger, doch mein Fokus hat sich verlagert. Während dieser Blog vor zwei Jahren noch ein Großteil meines Taschengeldes einbrachte, habe ich heute häufiger das Problem alle guten Jobs unter einen Hut zu bekommen. 2015 ging es im beruflichen Bezug, auch wegen des Blogs und anderer meiner Projekte, so stark aufwärts, dass ich mir dachte, dass ich das Level 2016 kaum mehr steigern kann. Heute, im August 2016, weiß ich, dass diese Annahme verfehlt war. Das hatte jedoch zur Folge, dass ich im vergangenen Jahr, abgesehen vom Aufbau eines kleinen Teams für Webvideo Produktionen, mit dem ich momentan noch auf dem Weg zu einer professionellen Arbeitsweise bin, keine neuen eigenen Projekte anfing. Das soll sich jedoch wieder ändern.
Meine Lieblinge
In fünf Jahren haben sich in diesem Blog 492 Artikel angesammelt, wovon ich 18 jedoch wieder depubliziert habe, da sie nicht das waren, was ich in diesem Blog haben wollte. Größerenteils Werbung, welche nicht zu meinem Blog passte. Jedoch finden sich unter 492 auch einige Artikel, die mir wichtig sind, wovon ich euch meine zehn Favoriten der letzten fünf Jahre chronologisch aufzeigen möchte.
- Herzlich Willkommen, Raspberry Pi! Ein Artikel, der nicht besonders gut geschrieben ist, jedoch der Artikel, welcher den Startschuss für meine drei Jahre Raspberry Pi Artikel machen sollte.
- Hey Jan, du bist behindert! Meine Behinderung erwähnte ich erstmalig in diesem Artikel. Ich kann mich heute noch daran erinnern wie ich überlegte ob ich diesen Artikel überhaupt veröffentlichen sollte, und wie überwältigt ich von den positiven Reaktionen in den Kommentaren war.
- Kennenlernen nach fünf Jahren Bekanntschaft Ein kurzer Artikel – keine sprachliche Augenweide – der mir jedoch persönlich etwas bedeutet, da ich meine bislang längste Netzbekanntschaft und mittlerweile irgendwie guten Freund David, der hunderte Kilometer von mir entfernt wohnt, erstmals persönlich kennenlernte.
- Ich bin ein Netzkind! Über mich, was mich prägte und wer ich bin. Mehr Worte brauche ich über diesen Artikel nicht verlieren, sondern nur empfehlen diesen zu lesen.
- Wie ich produktiv bin: Leben mit Mehrwertcharakter In diesem Artikel beschrieb ich die Lebensweisen nach denen ich nach wie vor versuche mein Leben zu gestalten.
- SoBehindert: Das Thema Behinderung mal etwas anders! Der Startschuss meines Herzensprojektes SoBehindert, durch das ich nicht nur viel lernen konnte, sondern durch welches ich unheimlich viele tolle Menschen kennenlernen durfte und welches mein Leben 2015 auf den Kopf stellen sollte.
- Religion: Was mich zum Kirchenaustritt bewegte Obwohl ich aus der Kirche ausgetreten bin, hat der Sinn des Lebens und ein Glaube für mich eine nicht unbeträchtliche Rolle im Leben.
- It’s my Birthday: 20 Jahre auf dieser Welt Zu meinem 20. Geburtstag erzählte ich ganz offen und unverblümt aus meinem bisherigen Leben. Ein Podcast, auf den ich in ein paar Jahrzehnten vielleicht zurückblicken kann.
- Es lebe der Social Media Positivismus! #OderNicht Ich praktiziere es wie viele von euch jeden Tag. Sich vor Augen zu halten, dass Social Media häufig nicht die Realität ist, halte ich jedoch für wichtig.
- Im Netz bin ich ein Held, in der Welt ein ruhiger Kerl Ein persönlicher Artikel darüber wie ich mich selbst sehe, und wer ich denke zu sein.
Ausblick
Nach fünf Jahren Bloggen habe ich hier eine Sammlung an Texten angelegt auf die ich um ehrlich zu sein etwas stolz bin. In fünf Jahren hat sich jedoch auch viel verändert, und wie ich oben bereits schrieb, hat sich insbesondere im vergangenen Jahr mein Fokus deutlich verlagert. Ich hoffe er verlagert sich weiter – ich hoffe, er entwickelt sich weiter. Jedoch bin ich sicher, dass er sich vorerst nicht in Richtung dieses Blogs verlagert. Das bedeutet, in näherer Zukunft wird in diesem Blog immer etwas erscheinen wenn mich etwas Bewegt und ich Zeit wie auch Muse habe darüber zu schreiben. Nichts Regelmäßiges, auf dass in meinem Blog erscheint was mir Freude bereitet.
Was bleibt
An dieser Stelle möchte ich einmal Danke sagen. Danke, für das Lesen diesen kleinen Blogs, der durchmischt ist. Manchmal über technischen Themen handelt, doch manchmal auch ganz persönlich wird. Neben den rund 6.700 Kommentaren, die in diesem Blog über die Zeit hinterlassen wurden, diverse Diskussionen in Twitter und vereinzelt über Facebook, möchte ich mich insbesondere bei Menschen bedanken, die ich über diesen persönlich oder auch nur über das Netz kennenlernen durfte. Und solche, die mich bei diesem wie bei den Projekten, die rund um diesen Blog entstanden, unterstützen.